Sammelklage gegen Premiere wegen Problemen mit Smartcards nach der Kündigung eingestellt
Schon länger gab es nichts neues mehr in Sachen Premiere. Doch in der letzten Woche gab es Neuigkeiten:
Anscheinend hatten viele (ex-)Premiere-Kunden Probleme mit Premiere. Laut Premiere sollen die zurückzusendenden Smartcards nie angekommen sein und die Kunden hatten dann ein Problem. Aus eigener Erfahrung kann ich das sehr gut nachvollziehen, dass es dabei zu Merkwürdigkeiten kommt. Ich verweise da nur auf den Beitrag Will Premiere mich nicht kündigen lassen?, in dem ich beschreibe, dass meine Kündigung bei Premiere trotz Einschreiben dort nicht bekannt war, was einfach daran lag, dass das Einschreiben einfach nicht beim Postamt abgeholt wurde… zwar ging es bei mir nicht um eine Smartcard, aber irgendwie klingt das ja doch ähnlich.
Irgendwann klappte es dann doch bei mir und der damals ausgesprochenen Kündigung. In Sachen der Smartcards gab es jedoch viele Kunden, bei denen es nicht klappte. Daraufhin wurde (ein Novum in Deutschland) durch die Verbraucherzentralen eine Art Sammelklage gegen Premiere eingereicht.
Dazu gibt es jetzt ein Ergebnis:
Ursprünglich war für Ende Mai ein Gerichtstermin angesetzt. Doch wie inzwischen u.a. die Stiftung Warentest berichtet, klagten 86 Ex-Kunden. Doch statt dass es zum Prozess kommt, entschloss sich Premiere einzulenken. Die von den Klägern verlangten 75,- Euro Schadenersatz und sämtliche Anwalts- und Gerichtskosten zahlt Premiere.
Für die betroffenen Kunden ist das gut. Für Premiere eventuell auch. Denn man kann schon den Eindruck gewinnen, dass hier vor allem ein Urteil abgewendet werden sollte. Meiner Meinung nach hat sich Premiere dadurch vor einer gerichtlichen Auseinandersetzung geschützt, die ggf. deutlich zum Nachteil von Premiere hätte ausgehen können. Dies sehen auch Branchenbeobacher wie dwdl.de so.
Premiere sieht das natürlich anders, wie man bei digitalfernsehen.de lesen kann. Dort gibt es auch einen wertvollen Hinweis in Bezug auf eine Kündigung bei Premiere:
„Generell empfehlen wir allen Kunden, die Karte per Einschreiben und Rückschein an Premiere zurückzuschicken.“
Das kann ich auch nur empfehlen!
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Gibt es denn tatsächlich Menschen, die eine Kündigung nicht per Einschreiben schicken? Macht man wahrscheinlich nur einmal. Gerade bei einer Smartcard ist es natürlich gnadenlos leichtsinnig, so ein Teil ohne entsprechendes Nachweisdokument der Post bzw. Premiere anzuvertrauen.
Kaum zu glauben …
@Sabine:
Naja, kann man als normaler Mensch davon ausgehen, dass so viele Kündigungen verloren gehen? Ich habe viele Kündigungen bisher ohne Probleme ganz normal verschickt. Da brauchte ich nie ein Einschreiben.
Wäre auch etwas merkwürdig: Verträge können am Telefon geschlossen werden aber die Auflösung muss kostenpflichtig per Einschreiben erfolgen.
Wäre übrigens ’ne nette Verbraucherschutzidee:
Kündigungseinschreiben müssten eigentlich vom Porto her die Firmen zahlen. ;)