WAZ-Finalblog: 31. Spieltag: Was für ein Fußball-Wochenende!


Der nachfolgende Beitrag wurde von mir ursprünglich im WAZ-Finalblog veröffentlicht, in dem ab Anfang Mai 2007 das Finale der laufenden Bundesliga-Saison aus Sicht von Anhängern der Ruhrgebietsmannschaften Borussia Dortmund, FC Schalke 04 und VfL Bochum thematisiert wurde. Durch den Start von DerWesten.de, dem neuen Internet-Portal der WAZ-Mediengruppe, sind diese Beiträge leider nicht mehr direkt aufrufbar.
Die von mir geschriebenen Beiträge wurden jedoch nachträglich im Pottblog gesichert.
31. Spieltag: Was für ein Fußball-Wochenende!
Der vergangene 31. Spieltag war mit vielen Höhen und auch Tiefen verbunden. Wobei das natürlich auch auf die jeweilige Brille ankommt und meine Brille ist in diesem Fall Schwarz-Gelb, da ich ein Anhänger der einzig wahren Borussia, der aus Dortmund bin. Dem natürlich erfolgreichsten Fußballverein aus dem Ruhrgebiet!
So, nachdem ich mich jetzt bei den Schlümpfen (so nenne ich gerne die Anhänger eines gewissen blau-weißen Vereins) unbeliebt gemacht habe, kann ich ja weiterschreiben. Der vergangene Spieltag war in Kurzform Gut, schön und schlecht. Die Langform sieht etwas ausführlicher aus:
Freitag
Der Tabellenführer aus Herne-West traf auf den VfL Bochum im heimischen rewirpower-Stadion. Im Vorfeld wurde neben der üblichen (und gewünschten) Rivalität auch Randale befürchtet, schließlich war das Spiel für beide Mannschaften wichtig: Der Favorit wollte den 1. Platz in der Bundesliga sichern um (viel zu früh für meinen Geschmack) mal wieder Deutscher Meister zu werden, die Bochumer hingegen wollten im Abstiegskampf sich den einen oder anderen Punkt sichern.
Es begann wie es zu befürchten war: Zwar hatte der VfL die erste Chance, doch Herne-West ging durch ein Tor des ex-und-jetzt-doch-wieder-Nationalspieler Kevin Kuranyi in Führung. Naja, wenn man ehrlich ist, hatte man sowas schon erwartet. Doch was danach passierte, hätte wohl keiner gedacht: Erst gleicht Bochum in der 33. Minute durch Misimovic auf und in der 41. Minute schießt Theofanis Gekas die Bochumer zur 2:1-Führung, die die Bochumer Jungs auch in der zweiten Halbzeit halten konnte.
Tolles Spiel! Endlich bietet jemand den selbsternannten Meisterschaftsaspiranten Paroli. Das natürlich deren Psyche etwas angeknackst war, dass ausgerechnet der „kleine“ Revier-Nachbar dieses Revier-Derby gewinnt und zumindestens von den Erwartungen her der Favorit deklassiert wurde ist ja verständlich, dennoch kommentierte der nette Herr Slomka im Interview wohl ein anderes Spiel. Da muß man sich auch fragen, inwiefern der Ãœbungsleiter seine Spieler kennt, wenn ihm anscheinend nicht bewußt ist, dass bei Leuten wie einem gewissen Lincoln ein „Fall-Reflex“ quasi angeboren zu sein scheint. Insofern kein Wunder, dass „Fussballgott“ Youri Mulder der beste Knappe auf dem Platz war, als dieser die Mäkeleien Slomkas zurecht zurückwies. Der Freitag erwies sich somit als guter Start in den 31. Spieltag.
Samstag
Um es kurz zu machen: Der Samstag war ein schöner Tag. Der BVB hat zwar im heimischen Signal Iduna Park gegen Eintracht Frankfurt keinen überragenden Fußball gespielt, aber einen schön ergebnisorientierten. Mit zwei Frei-Stoßtoren konnte Alexander Frei nicht nur seinen Platz in der Torjäger-Liste (die übrigens vom Revier dominiert wird, dazu aber ein andermal mehr) ausbauen, sondern auch dem BVB im Kampf gegen den Abstieg drei wichtige Punkte bescheren. Schöner Nebeneffekt: Borussias Trainer Thomas Doll hat nach einem Jahr erstmals wieder einen Heimsieg errungen, was ihm zuletzt weder beim BVB noch bei seinem vorherigen Verein (dem HSV) gelungen war.
Sonntag
Der Sonntag hätte den 31. Spieltag sehr gut abschließen können. Erst verliert Herne-West, dann gewinnt der BVB und am Sonntag hätte Werder Bremen den ersten Platz in der Bundesliga erreichen und damit Herne-West vom Thron stürzen können. Doch es hat nicht sollen sein, denn die Ostwestfalen von Arminia Bielefeld kämpften um die drei Punkte und spielten deutlich besser, als man es ihnen gegen den haushohen Favoriten Bremen zugetraut hatte. Die Arminen gingen dann auch verdient in Führung bis eine halbe Stunde später Bremen ausgleichen konnte. Doch nur zwei Minuten später ging Bielefeld wieder in Führung. Kurzzeitig konnte Bremen wieder ausgleichen, doch auch hier setzte Bielefeld wenig später nach und erzielte den Treffer zum Endstand von 3:2.
Wenn man die schwarz-gelbe (oder in diesem Fall eher grün-weiße) Brille ablegt, muß man sagen, dass dies nicht nur die torreichste Partie am 31. Spieltag war, sondern auch eine der schönsten. Insgesamt gesehen war es also ein schöner Spieltag, der trotz alledem auch wieder Spannung in das Meisterschaftsfinale gebracht hat.
Ausblick auf den kommenden Spieltag
Am nächsten Samstag drücke ich natürlich nicht nur „meinem“ BVB die Daumen, sondern bin auch mit halber Franke, denn natürlich drücke ich auch dem 1. FC Nürnberg die Daumen. Nicht nur aufgrund des kultigen Trainers Hans Meyer, sondern auch weil die Clubberer gegen Herne-West spielen und es meiner Meinung nach viel zu früh für eine Meisterschaft dort ist.
Da hört es auch mit Ruhrgebietssolidarität auf, denn es kann nicht sein, dass dieses schöne Stück Textil umsonst gestaltet wurde.
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