OnRuhr stoppt Zahlungen an freie Autoren
Zum gestrigen Beitrag OnRuhr sucht Investoren habe ich zwischenzeitlich einige eMails erhalten.
Dort wurde u.a. ein Brief des OnRuhr-Chefredakteurs Uwe Knüpfer weitergeleitet bzw. zitiert, der auf die aktuelle finanzielle Situation von OnRuhr einging.
Thomas Knüwers Blog Indiskretion Ehrensache macht dahingehend mal wieder seinem Namen alle Ehre – und hat heute, in Reaktion auch auf den Pottblog-Beitrag von gestern, das Thema OnRuhr in seinem Beitrag OnRuhr wackelt aufgegriffen. Dort findet sich auch der mehrfach bei mir via eMail eingegangene Brief von Uwe Knüpfer, in dem es u.a. heißt:
„[…]Auf keinen Fall dürfen onruhr und der die Zeitung tragende LOZ Verlag in die Gefahr kommen, zahlungsunfähig zu werden. Deshalb haben wir jetzt rechtzeitig drastische, schmerzhafte Vorsichtsmaßnahmen ergriffen. Wir sparen, wo es geht, kündigen Verträge, bereiten uns auf Eventualfälle vor und bitten um Aufschübe.
Deshalb muss ich mich jetzt mit einer Bitte an Sie als Autor/Autorin
wenden: bitte haben Sie Verständnis dafür, dass wir in den nächsten Wochen vorerst keine Honorare auszahlen können. Auch wenn es für Sie hart ist: Bitte stunden Sie uns einstweilen, was wir Ihnen schulden! Es gibt dazu für uns keine Alternative.Sobald onruhr einen potenten Partner gefunden hat, holen wir die Zahlungen nach. […]“
Ich hoffe, daß OnRuhr schnell einen potenten Partner findet, damit die freien Autoren nicht die Leidtragenden sind. Ein paar Euros sollten meiner Meinung nach jedoch auch in die Internet-Seiten investiert werden:
1.) Umstellung vom standardmäßig dort befindlichen PDF-Format auf normale HTML/XHTML-Seiten, die man ganz normal – ohne nerviges PlugIn – lesen kann. Mit jedem Browser. Und bitte auch RSS-Feeds.
2.) Optional dazu dann die Berichte auch als PDF-Variante.
3.) Sahnehäubchen wäre die konfigurierbare PDF-Zeitung, wo ich z.B. angeben könnte, daß ich automatisch mit Inhalten aus den Ressorts Politik, Wirtschaft, Lokales, Bundesliga, Borussia Dortmund, Computerthemen usw. beliefert werden möchte und mir dann eine entsprechend individuell konfigurierte Ausgabe von OnRuhr per eMail oder WWW geliefert wird.
Würde OnRuhr das leisten, dann müßte WestEins, das geplante Internet-Portal der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ) warm anziehen…
einfach mal was gemacht und von vorneweg nicht darum gekümmert wie man das finanziert. so liest sich das und so leute würde ich allein schon aufgrund ihres vorgehens nicht finanzieren…
kann man so bestimmt nicht sagen. da wurde schon eine menge startkapital verbrannt, einige monate hat onruhr schließlich durchgehalten. es mussten redakteure und freie bezahlt werden, die kosten für die web-entwicklung dürften dagegen eher marginal sein… vermutlich wird man aber wohl nicht nur die PDF, sondern auch das finanzierungskonzept aus dem print-sektor übernommen haben und mit anzeigenverkauf sieht es im web halt erheblich schlechter aus…
@Briefeschreiber: Also das glaube ich jetzt nicht – vor allem wenn man das OnRuhr-Interview hier im Pottblog liest.
Ich sehe das eher wie a.XL, wobei eigentlich klar sein sollte, daß der Werbemarkt im Web nicht mit dem Print-Markt vergleichbar ist.
in dem interview wurde das thema finanzierung ja nur angeschnitten.
ich habs jetzt nochmal nachgelesen und hatte damals schon den eindruck nach diesem „schaun mer mal“, dass man sich dort zu wenig gedanken gemacht hat. vor allem aber keinen alternativ plan besitzt.
zum thema werbung, wurde damals ein großes interesse der branche proklamiert… das nun aber nicht in geldwerte aufträge umgesetzt werden konnte.
und jetzt plötzlich braucht man eine finanzierung und versucht diese notwendigkeit auch noch als tribut des wachstums zu verkaufen.
der eindruck bleibt bei mir.. bzw. verfestigt sich.
dazu muss man sehen, dass solche investments auch hauptsächlich in köpfe erfolgen. der eindruck in bezug auf diese köpfe ist somit gleichgewichtet zu den finanziellen aspekten an sich.
Jetzt hat sich auch Knüpfer geäußert: http://www.fr-online.de/in_und_ausland/multimedia/aktuell/?em_cnt=1111707
Danke für den Link! Ich bring das gleich als neuen Beitrag!
OnRuhr-Chef äußert sich zu den Sparplänen…
Die lokale Online-Zeitung OnRuhr ist in den letzten Wochen vor allem dadurch in die Schlagzeilen geraten, daß neue Investoren gesucht werden und die Zahlungen von OnRuhr an freie Autoren eingestellt wurden.
Durch einen Kommentar von Silke im letzt…
re:publica: Auf dem Podium zum Thema Citizen Journalism…
So, der für’s erste letzte re:publica-Beitrag hier im Pottblog:
Bei der Podiumsdiskussion Der Empfänger als Sender – Der “Citizen Journalism” lässt die Redaktion rotieren, doch bewegt er auch die Bürger? moderierte…