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Jens Matheuszik — 4. April 2007, 17:33 Uhr

Die Westdeutsche Allgemeine Zeitung (WAZ) gibt Dortmund de facto auf


Die Westdeutsche Allgemeine Zeitung (WAZ), die größte Zeitung des Ruhrgebietes, gibt de facto Dortmund auf.

Nach der Schließung mehrerer Lokalredaktionen im Kreis Recklinghausen und Gründung einer gemeinsamen Regionalredaktion Unser Vest in Recklinghausen bleibt es in den Lokalredaktionen der WAZ nicht ruhig.

Schon seit geraumer Zeit findet sich im WAZ Vest-Forum ein Beitrag, in dem von einer de facto Schließung bzw. „Umstrukturierung“ der WAZ-Lokalredaktion in Dortmund die Rede ist. Heute greift die taz das Thema wie folgt auf:

„Die Westdeutsche Allgemeine Zeitung (WAZ) bastelt weiter an ihren Lokalteilen herum: Die Dortmunder Redaktion soll „zeitnah“ von 13 auf drei Textredakteure und einen Bildredakteur verkleinert werden. Künftig sollen Lokaljournalisten der ebenfalls zum WAZ-Konzern gehörenden Westfälischen Rundschau das Gebiet beackern. Zu Entlassungen werde es durch die Umstrukturierungen aber nicht kommen, sagte ein WAZ-Sprecher. Die betroffenen Redakteure sollen in anderen Lokalredaktionen – die im Gegenzug unter der Devise „Stärken stärken“ ausgebaut werden sollen – Unterschlupf finden.“

Der oben verlinkte Beitrag im WAZ-Forum ist konkreter und wendet sich unter der (kaum zu lesenden Ãœberschrift) Eine strake starke Nummer direkt an den Chefredakteur der WAZ, Ulrich Reitz:

„Hallo Herr Reitz,
[…] Glückwunsch, denn das war eine ganz starke Nummer, die Sie da am Donnerstag in der WAZ-Lokalredaktion Dortmund hingelegt haben:
Es sei Ihnen […] tatsächlich gelungen, die Schließung der WAZ Dortmund zu verhindern.

[…] Von jetzt 13 Redakteuren werden zehn versetzt und die 3 Verbleibenden in die Lokalredaktion der Westfälischen Rundschau integriert. Diese 3 Redakteure dürfen dann die Rundschau-Seiten in WAZ-Seiten verwandeln – und, so es die Zeit und der Rundschau-Rahmen erlauben, auch noch eigene Geschichten schreiben.

Die zehn in Dortmund nicht mehr benötigten Redakteure werden versetzt: […]

So also sieht die Rettung einer Redaktion im Reitz-Modell aus.

Die Rettung einer Redaktion, deren Schließung niemand gefordert hat. Kein Geschäftsfüher und kein Gesellschafter – der Chefredakteur der WAZ hat es so gewollt. Weil ihm das Gegengeschäft – die Rundschau stellt ihre Wochenend-Beilage ein und wird künftig die Beilage der WAZ beziehen – wichtiger war als die Zukunft der WAZ-Lokalredaktion in Dortmund. Die WAZ zieht am Hauptsitz der Ruhr-Nachrichten die Fahne ein. Herzlichen Glückwunsch!

Spätestens zum Juli soll Dortmund abgewickelt sein. Dann habe er, so Reitz beim Besuch in Dortmund, seine großen Baustellen erfolgreich erledigt – unter anderem die Baustelle Kreis Recklinghausen.
Die neue WAZ im Vest ist, so Reitz „außerordentlich erfolgreich und das Zeitungsmodell der Zukunft“. Dass die Leser dieser neuen Vest-WAZ das anders sehen (Auflagenverlust seit Start Mitte Januar knapp über 30%), das stört diesen Chefredakteur nicht.“

Ob das so stimmt kann ich nicht überprüfen (meine Mails an die zentrale Kontaktadresse der WAZ werden leider nicht wirklich beantwortet) – wobei es schon plausibel klingt. Meines Wissens ist die Westfälische Rundschau in Dortmund stärker als die WAZ selbst und insofern wäre es sicherlich nicht unsinnig Ressourcen zu bündeln.

Außerdem muß man die WAZ insofern leben, als daß deren Personalpolitik sich anscheinend doch von Verlagen wie dem Verlag Lensing-Wolff (hier erscheinen u.a. die Ruhr Nachrichten (RN) und die Münstersche Zeitung) positiv unterscheidet.

Das war ja auch ein Grund für mich, warum ich mich für ein WAZ- und gegen ein RN-Abo entschieden habe.


13 Kommentare »

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  1. (1) Kommentar von 50hz @ 4. April 2007, 17:45 Uhr

    Scheint doch eine höchst vernünftige Strategie zu sein. Der WAZ-Mantel bleibt in Dortmund präsent. Das wird dem Anspruch „Zeitung des Ruhrgebiets“ gerecht. Der Lokalteil aus dem Hause WAZ wird gestärkt. Die Frage scheint doch eher, warum erst jetzt?


  2. (2) Kommentar von noweblog @ 4. April 2007, 17:58 Uhr

    Ja, die WR mit Hauptsitze Dortmund war dort auch immer stärker als die WAZ.


  3. (3) Kommentar von marc @ 5. April 2007, 10:11 Uhr

    Da ich beruflich bedingt, täglich sowohl WAZ als auch WR auf dem Schreibtisch habe, frage ich mich: „Wo ist der Unterschied?“ Ich habe noch nie verstanden, warum es diese beiden Zeitungen gibt. Aus meiner Sicht sind die Artikel schon immer mehr oder weniger gleich gewesen, ein bisschen umgeschrieben und andere Ãœberschrift, das wars. Bei genauerem Hinsehen sind 70-80% der beiden Zeitungen jeden Tag identisch…


  4. (4) Kommentar von Jens @ 5. April 2007, 17:35 Uhr

    Hmm… also scheinbar eine sinnvolle Entscheidung?


  5. (5) Kommentar von christian @ 6. April 2007, 02:33 Uhr

    Die von dir zitierte taz steckt übrigens auch mal wieder in Schwierigkeiten.


  6. (6) Kommentar von Jens @ 6. April 2007, 10:55 Uhr

    @christian:
    Wahrscheinlich habe ich (als Abonnent der taz NRW) deswegen in den letzten Wochen mehrmals keine Zeitung bekommen… man muß sparen wo man kann. :(


  7. (7) Kommentar von christian @ 6. April 2007, 12:27 Uhr

    Oh, echt? Das Problem hatte ich auch mal. Man muss einfach bei der Abo-Abteilung in Berlin anrufen, dann klappt es i.d.R. ganz gut.


  8. (8) Kommentar von Jens @ 6. April 2007, 13:06 Uhr

    @christian:
    Naja, es ist mir eigentlich zu doof, wg. vereinzelter Ausgaben dort anzurufen.


  9. (9) Kommentar von Nicole Schraberg @ 3. Mai 2010, 07:38 Uhr

    Betr.: EX Feuerwehrchef stark unter Druck

    Ich muss mich langsam fragen,wo wir hier sind.Gelten denn nur noch Rechte der Ausländer oder der nie wirklichen Deutschen? Was ist falsch daran wenn man Nationalstolz hat und seine eigenen deutschen Bürger vor massiven ausländischen ,rechthaberisachen und vordernden Ausländern schützen möchte? warum sollen Deutsche in ihrem eigenem Land zusehen wie sich eine moslemische Hirachie aufbaut und das trojanische Pferd lauert? Es sind bestimmt nicht nur untere Gesellschaftsschichten die so denken, auch Akademiker uvm. .Es ist eine Schande wenn man sieht wie Ausländer ihre Ghettos aufbauen,Polizei sich in viele Viertel nicht mehr traut, Deutsche zusammen geschlagen werden, verhöhnt und verpöhnt. Pfui. Armes Deutschland,wo schon Kinder auf diese linke Schiene psychologisch beeinflusst werden. Es wird Zeit, sich zu besinnen, was gehört in unser Land und was oder wer nicht. Kriminelle Ausländer müssten sofort rauß,ohne Kompromiss und Arbeit zuerst für Deutsche,ohne nur die Staatsbürgerschaft angenommen zu haben. Wenn dies nicht passiert werden wirnterdrücken lassen müssen und die Herrschaft heißt ,Deutschland den moslemen. Irre!


  10. (10) Kommentar von MrcalvinHobbes @ 3. Mai 2010, 09:33 Uhr

    Das Beispiel Nicole zeigt, wie wichtig Bildung in Deutschland ist. Einige Menschen sind nicht mehr in der Lage ihren braunen Filter aus dem Kopf zu schmeißen und sehen in jedem Problem die jüdische ähhh moslemische Weltverschwörung. Ghettos sind ein Problem)und da meine ich nicht nur moslemische sondern auch alle anderen sozialen Randgruppen), aber da hilft nur intensive Integration und nicht Ausgrenzung. Deutsche stehen für weltoffene und freie Gesellschaft und nicht für diesen engstirnigen brauen Mist.Nicole, so was schreiben nur schlechte Deutsche.


  11. (11) Kommentar von VolkerK @ 3. Mai 2010, 09:36 Uhr

    Bezeichnend, wenn die Verfasserin von Ausländerhetze die Ortographie und Interpunktion ihrer Mutersprache nur in groben Zügen beherrscht.
    Erinnert mich spontan an DIE ÄRZTE und ihren „Schrei nach Liebe“


  12. (12) Kommentar von Jens @ 3. Mai 2010, 23:31 Uhr

    @Nicole Schraberg (9):
    Medienkompetenz ist jetzt nicht gerade Ihre Stärke, oder? Ansonsten würden Sie nicht auf einen mehr als drei Jahre alten Artikel zu einem ganz anderen Thema antworten.

    Wenn Sie sich fragen, wo Sie hier sind – dann muss ich bei Ihrem Kommentar feststellen, dass wir uns zumindestens nicht in Duden-Reichweite finden, denn die Rechtschreibung lässt doch schon zu wünschen übrig.

    Wer selbst Aussagen wie (verkürzt dargestellt) „Ausländer raus“ nicht korrekt wiedergeben kann, sollte sich mal an die eigene Nase fassen.

    Inhaltlich möchte ich nur eines sagen – ich möchte keine Feuerwehr-Beamten haben, bei denen ich Angst haben muss, dass rechte Propaganda so sehr wirkt, dass sich das eventuell auf ihren Job, in dem sie zur Neutralität verpflichtet sind, auswirken könnte.

    Ansonsten habe ich übrigens keine Lust irgendwelchem rechten Gedankengut (und sei es auch mal korrekt von der Rechtschreibung her) hier eine Plattform zu liefern. Was das für künftige Kommentare dieser Art bedeutet, kann man sich hoffentlich denken.


  13. (13) Kommentar von Tanni @ 12. April 2011, 17:51 Uhr

    Ich hab diesen Beitrag über Google gefunden. Hab was zum „Deutschen Fußballmeister“ gesucht. Lustiger Titel, wenn man den aktuell spiegelt. Also hinterlasse ich meinen Kommentar: Die WAZ war ganz schön verrückt. Dortmund aufzugeben. :-)


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