FAZ-Comic Strizz erscheint demnächst im neuen Hardcover-Sammelband
Blogs sind zum Mozten da – so wurde es vor einiger Zeit mal geschrieben. Demnach schreiben Blogger vor allem über die Dinge, die sie aufregen. Wo sie halt drüber meckern und motzen wollen.
Dieser Beitrag entspricht dem Klischee ein wenig – aber nur am Rande. Bei Westropolis schreibt Thomas Lau im lesenswerten Artikel Smells like Kinderzimmer:
„Reich-Ranicki rezensiert Tim und Struppi? Oder Elke Heidenreich empfiehlt einen neuen Manga? Nein, don’t panic, das ist nur eine komische Einleitung. Denn immer dann, wenn Text auf Bild trifft, knickt das Feuilleton ein. Text alleine ist okay, das machen die Literaten unter sich aus; und ein Bild alleine geht überall locker durch als Kunst. Aber Bild und Text zusammen, wie z.B. im Musikvideo oder beim Computerspiel, scheint andere Lesefähigkeiten zu erfordern.“
Dem ist jedoch nicht so – wie dort in den Kommentaren auch schon geäußert wurde. Dieser Beitrag animiert mich jetzt dazu dem Blogger-Kollegen Lau (und allen anderen Lesern) den Comic Strizz von Volker Reiche vorzustellen.
Strizz ist ein seit einigen Jahren werktäglich in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) erscheinender deutschsprachiger Comic, dessen Hauptfigur Strizz, ein kleiner Angestellter eines mittelständischen Unternehmens, zusammen mit seinem Neffen, dem Chef, dessen die Weltherrschaft anstrebenden Katze usw. interessante Geschichten erlebt – und das vor dem Hintergrund der aktuellen Geschehnisse aus Politik (z.B. Bundestagswahlkämpfe), Sport (z.B. Fußball-WM) usw.
Ich bin eigentlich ein großer Fan von Strizz – jedoch lese ich seit geraumer Zeit die FAZ nicht mehr täglich, sondern nur noch dienstäglich und somit kommt man da ziemlich aus dem Lesefluss ‚raus. Insofern lese ich eigentlich nur noch die Sammelbände bzw. manchmal zeitnah im Internet aktuelle Sonderfolgen.
A propos Sammelbände: Nachdem vor einem Jahr der letzte Strizz-Sammelband erschienen ist, wird seit einiger Zeit der neue Sammelband (Nr. 5) Strizz. Das fünfte Jahr angekündigt. Diesmal gleich als Hardcover-Ausgabe – ich hoffe aber mal, daß diese sich „buchrückentechnisch“ bei mir gut ins Bücherregal neben die ersten vier Bände einfügt.
Wer Strizz noch nicht kennt, kann jedoch kostengünstig mit einem Beitrag aus der Reihe Comic-Klassiker von der FAZ Strizz kennenlernen, denn für nur 4,90 Euro kann man den FAZ-Comic-Klassiker Strizz erwerben. Es lohnt sich!
Strizz ist so geil. Wie er die Fußball-WM und die Hartlaub AG unter einen Hut gebracht hat, große Klasse.
Ja, das war genial. Aber auch andere Ereignisse wie z.B. die Bundestagswahl wurden gekonnt eingebunden.
Naja, ganz so einfach geht das ja nicht. Es gibt auf der Stelle zig überregionale deutsche Blätter, die in den letzten 30 Tagen keine einzige Zeile über Comics gebr8 haben. Und das Argument mit den fehlenden Videos und Computerspielen ist mit dem Einwurf eines Comics auch nicht vom Tisch.
@th:
Das stimmt sicherlich auch – nur ist es ja doch so, daß die von mir erwähnte FAZ doch mit solchen Dingen umzugehen weiß. Auch der progressive Umgang mit TV-Serien im Feuilleton bei der FAZ gefällt mir. Oder kennst Du eine überregionale Tageszeitung die sich ausführlichst mit irgendwelchen Fernsehserien und ihren philosophischen Hintergründen beschäftigt (als konkretes Beispiel sei hier Buffy genannt).