Seite 4 – Das Magazin der neuen Bücher
Gestern lag der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ) zum ersten Mal eine neue Beilage namens Seite 4 bei, die als „Magazin der neuen Bücher“ bezeichnet wird.
Und dementsprechend werden hier neue Bücher vorgestellt – in Zukunft viermal im Jahr. Inhaltlich behandelt die Erstausgabe den Themenkomplex „Rollen von Frau und Mann“ (Eva Herman läßt grüßen) und u.a. Ruhrgebiet-Krimis, die (sowohl fernsehtechnisch als auch literarisch) vorgestellt werden.
Da werden auch einige Krimis thematisiert, über die hier im Pottblog bereits berichtet wurde, so z.B. Kommissar Lutter oder Maggie Abendroth aus dem Bestattungsinstitut.
Was ich jedoch sehr merkwürdig finde:
Die Beilage geht mit keinem Wort auf Westropolis ein – das neue Kulturportal der WAZ-Mediengruppe.
Das finde ich irgendwie merkwürdig. Mag vielleicht daran liegen, daß laut Impressum die WAZ gar nicht für Seite 4 direkt selbst verantwortlich ist, sondern eine schweizer Firma. Denn bei Seite 4 handelt es sich um eine deutsch-österreichisch-schweizer Kooperation, denn wie das Börsenblatt berichtet, erscheint Seite 4 in der Schweiz als Beilage der Neuen Zürcher Zeitung (NZZ) und in Österreich im Kurier – und jetzt halt auch in der WAZ.
Insofern kann man es nachvollziehen, daß in diesem Gemeinschaftswerk nicht direkt auf Westropolis eingegangen wird – aber zumindestens auf der (anscheinend verlagsindividuellen) Seite 4 in Seite 4, wo WAZ-Chefredakteur Ulrich Reitz über Lesegewohnheiten an Bord des Flugzeuges mit Bundeskanzler Helmut Kohl berichtet, hätte er doch ein Wort zum Thema Westropolis verlieren können, oder nicht?
Vielleicht will man das einfach noch nicht, weil z.B. die Technik noch nicht richtig stabil läuft. Denn bisher tummeln sich bei Westropolis ja (fast) nur WAZ-interne Gestalten. Ich kann bei nämlich bei all den anders lautenden Aussagen zum Thema Westeins nicht vorstellen, dass man zehn Jahre nach Cityweb den gleichen Fehler wiederholt und die eigene Produkte nicht zu crossmedialen Werbezwecken nutzt. Frag‘ doch einfach mal nach…
Ich versteh es auch nicht so recht. Sollte da eine Taktik bzw. Absicht hinterstecken? Kaum vorstellbar.
Irgendwie und irgendwann muss Westropolis ja auch vermarktet werden – womit man sich mit dem Thema Kultur absolut keinen Gefallen tut – denn Kultur ist nun mal schwer vermarktbar. Also muss wenigstens ordentlich viel Reichweite her, damit man beim Kunden überzeugen kann. Aber wenig Bekanntheit bedeutet wenig(er) Reichweite… aber darüber hatte ich ja auch schon hier nachgedacht.
@Christoph:
Tue ich doch (nachfragen) – durch diesen Beitrag. ;)
Ansonsten wüßte ich jetzt nicht, wie ich nachfragen sollte…
@Mimi:
Ja, Kultur ist ein schwieriges Thema. Wobei Kultur auch ein weites Feld ist – man muß also nicht nur das gleichnamige Grass-Buch rezensieren.
@ Jens: klar – redaktionell gesehen total spannend und wie du sagst – ein weites Feld. Und Kultur kann halt auch Mainstream sein (obwohl man das manchmal erst in die Köpfe einhämmern muss), keine Frage. Leider ist das Geld nur knapp in dieser „Branche“, sodass es eben generell schwer ist, Veranstalter etc. für Werbung zu begeistern. Und wenn dann noch eine schlechte Reichweite dazugekommt…. Aber vielleicht (hoffentlich!) vertu ich mich ja auch und Westropolis ist schon ein Selbstläufer und benötigt gar keine Imagewerbung…