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Jens Matheuszik — 21. Januar 2007, 19:53 Uhr

Hannelore Kraft – neue Landesvorsitzende der NRWSPD (Nachlese zum Landesparteitag in Bochum)


Hannelore Kraft
Gestern fand nicht nur in Bochum ein außerordentlicher Landesparteitag der NRWSPD statt, da Jochen Dieckmann, der bisherige Vorsitzende der SPD in NRW, von seinem Amt zurücktrat, sondern auch der Neujahrsempfang der NRWSPD in Duisburg.

Nachfolgend jetzt meine persönliche Nachlese:

Außerordentlicher Landesparteitag in der Bochumer Jahrhunderthalle:
Wie im Juli 2005 gibt es auch diesmal eine Nachlese – letztes Jahr gab es keine, da muß man sich alle Beiträge (hier beginnend und hier endend) durchlesen.

Schon bei der Anreise zur Bochumer Jahrhunderthalle sah man die berühmten Werbetafeln (Wesselmänner bzw. Wesselmann-Tafeln heißen die übrigens) der SPD, die auf den Parteitag in der Bochumer Jahrhunderthalle hinwiesen. Einziger (relevanter) Tagesordnungspunkt war die Wahl von Hannelore Kraft zur neuen Vorsitzenden der NRWSPD, was die taz in NRW dazu animierte eine eigene Seite 1 für NRW zu machen. Gute Idee übrigens!

Witzig waren die versammelten Hannelore Kraft-Fans aus Mülheim (an der Ruhr), die sich von üblichen Parteitags-Jubelpersern unterschieden. Diese wurden nicht von der Parteitagsregie ausgewählt und zusammengecastet, sondern SPD-Mitglieder aus Mülheim (wo Hannelore Kraft herkommt) haben sich es zum Ziel gesetzt, „ihre“ Genossin zu unterstützen.
Die Kraft-Anhänger waren sehr kraftvoll – ob bei den Laola-Wellen, den Applausstürmen oder aber den energischen Hannelore-Rufen. Nicht umsonst wurden sie in nahezu allen Berichten, bei denen Bilder (bewegt oder nicht) vorkamen, verewigt.

Das Motto des Parteitages lautete diesmal Zusammen neue Chancen schaffen, wobei die Betonung vor allem auf „Zusammen“ liegen sollte – so äußerte sich jedenfalls Hannelore Kraft nachher beim Neujahrsempfang.
Wenn man sich z.B. derzeit die Situation in Bayern und der CSU dort anschaut, dann weiß man, warum man auf „Zusammen“ wirklich wert legen sollte…

Rechts neben mir saß übrigens jemand, deren Name ich kannte, aber erst nicht mit irgendetwas verbinden konnte. Doch als sie die ersten Worte sagte, fiel es mir auf: Regine Deitermann ist vor allem von den landespolitischen Nachrichten aus Düsseldorf im WDR-Rundfunk bekannt. Schön, daß man so auch mal das Gesicht hinter der Stimme kennenlernt!

Eben diese Regine Deitermann merkte (ebenso wie ich) um ca. 10.20 Uhr an, daß der Parteitag so langsam doch mal beginnen sollte (offizieller Termin war 10.00 Uhr), und als ob er es gehört hätte, eröffnete kurz darauf Mike Groschek, der Generalsekretär der NRWSPD, den außerordentlichen Landesparteitag. Schon in der Eröffnungsrede griff Groschek die CDU an und ging hart mit ihr ins Gericht – u.a. weil sie Josef Ackermann zum Zukunftskongress einlädt (Hinweis: im ursprünglichen Blogeintrag hatte ich da was verwechselt, was inzwischen jedoch transparent korrigiert wurde).

Bevor ich in dieser chronologischen Nachlese das Parteitagschinesisch ignoriere, muß ich eben noch kurz erwähnen, wer links von mir saß: Anke, Andres und Max die eifrig unter parteitag.websozis.de bloggten und auch viele, gute Fotos machten (das obige habe ich freundlicherweise aus diesem Beitrag entnehmen können). Da deren WLAN-Zugang deutlich besser funktionierte, konnten die auch deutlich mehr bloggen als ich.

Zu einem ordentlichen Parteitag gehören auch Grußbotschaften, und so wandte sich erst einmal Bernd Faulenbach, der „Hausherr“ und Vorsitzende der SPD Bochum (eigentlich sollte an diesem Tag ein Parteitag der SPD Bochum stattfinden, der dann zugunsten des Landesparteitages zurückgestellt wurde) an die Delegierten und die Gäste des Parteitages. In der ruhigen Rede bezog sich Faulenbach vor allem auf den Strukturwandel im Ruhrgebiet, der sich hier in der Bochumer Jahrhunderthalle exemplarisch manifestieren würde.

Direkt nach ihm sprach dann der DGB-Vorsitzende in NRW, der ebenfalls wie Groschek zu Beginn in Sachen CDU/FDP-Landesregierung auf Angriff schaltete und dann schon Hannelore Kraft ankündigte.

Doch nach ihm kam erstmal Franz Müntefering, der stellvertretende Bundeskanzler, aufs Podium.

Mitten in seiner Rede brach dann das WLAN in der Bochumer Jahrhunderthalle zusammen. Faszinierend war, daß im Internet nichts mehr ging – außer Googlemail. Dieser Netzausfall machte das mobile Bloggen schwieriger… nach einer gewissen Zeit ging es bei den anderen Bloggern (neben dem oben genannten Parteitagsblogs z.B. auch bei blog.nrwspd.de) wieder – nur bei mir nicht. Trotz diverser Neustarts, konnte das von mir für den Landesparteitag ausgeliehene MacBook keine Verbindung mehr aufbauen.

Den Beitrag über das Grußwort von Franz Müntefering konnte ich noch sichern – aber erst heute abschicken.

Aufgrund des fehlenden Netzes stieg ich vom Apple MacBook aufs Handy um – was fürs Tippen der Blogbeiträge nicht wirklich von Vorteil war…

Nach Franz Müntefering richtete sich dann der scheidende Landesvorsitzende Jochen Dieckmann an den Parteitag und versuchte auch zu erläutern, warum er von diesem Posten zurückgetreten ist. Ich weiß nicht ob es an meinen Konfigurationsbemühungen lag, aber obwohl ich eigentlich der Rede zuhörte, bekam ich die Gründe für den Rückzug Dieckmanns nicht wirklich mit. Klar, er wird jetzt wohl als Rechtsanwalt arbeiten – aber das ist ja wohl nur die Folge des Rückzuges und nicht der eigentliche Grund…

Danach dann kam endlich die Hauptdarstellerin des Tages – Hannelore Kraft – zu Wort. Und das gewaltig lang, denn ihre „Bewerbungsrede“ dauerte sehr lange. Längen hatte sie jedoch nur am Anfang, nach ungefähr 30 Minuten hatte Hannelore Kraft es geschafft, die Delegierten und Gäste des Parteitages für sich zu begeistern.

Noch während der Rede verließ ich den Bereich des eigentlichen Parteitages in der sehr weitläufigen Jahrhunderthalle und erblickte plötzlich diverse Sicherheitsleute (die irgendwie immer gleich aussehen), die den SPD-Vorsitzenden und rheinland-pfälzischen Ministerpräsidenten Kurt Beck umschwärmten. Offiziell betrat Beck den Parteitag übrigens erst deutlich später. ;)

Noch bevor der Parteitag zu Ende ging, mußte ich aufgrund eines privaten Termins los und konnte als letztes Bild nur noch Franz Müntefering und Hannelore Kraft aufnehmen, bevor es dann los ging.
Das Wahlergebnis von 429 gültigen Stimmen (18 Nein, 1 Enthaltung) bekam ich nur noch im Radio mit – verkündet übrigens von Regine Deitermann. :)

Neujahrsempfang im Duisburger Landschaftspark Nord:
Der Rücktritt von Jochen Dieckmann hat die SPD in Nordrhein-Westfalen vor ein paar Terminprobleme gestellt: So mußte ein Termin für einen außerordentlichen Landesparteitag gefunden werden, was dann ja auch klappte, nachdem die SPD Bochum großzügig auf ihren Parteitag, der für dieses Datum geplant war, verzichtete.

Doch für den 27. Januar 20. Januar 2007 hatte die NRWSPD auch schon ihren Neujahrsempfang terminiert (die Einladungen wurden noch von Jochen Dieckmann unterschrieben) und daher mußte der Landesparteitag sich beeilen. Deswegen wurde auch die Parteitagsregie straff gesteuert, es gab keine Anträge zur Beratung und auch die Aussprache zur Rede von Hannelore Kraft beschränkte sich auf einen Beitrag, in dem vor allem dem scheidenden Landesvorsitzenden Jochen Dieckmann von einem Genossen aus seiner Gegend gedankt wurde.

Der Neujahrsempfang der NRWSPD fand im Duisburger Landschaftspark Nord statt, wo mehrere hundert geladene Gäste die neue Landesvorsitzende Hannelore Kraft und den Bundesvorsitzenden Kurt Beck hören, sehen und sprechen wollten. Im sogenannten „Gebläsesaal“ des Landschaftsparks stand das Podium bereit für die Redner, die sich jedoch enorm Zeit ließen.

Faszinierend am Neujahrsempfang waren vor allem die Jubilarehrungen, denn die SPD Duisburg konnte zwei besonders großartige Ehrungen vornehmen: Zwei Genossinnen wurden für langjährige Mitgliedschaft in der SPD geehrt: Die eine ist schon seit 75(!) Jahren Mitglied der SPD, die andere schon seit 85(!!!) Jahren!

Trotz des … fortgeschrittenen … Alters waren die beiden noch recht rüstig und geistig fit, so daß Kurt Beck stolz mitteilte:

„Die Mitgliedschaft in der SPD hält jung!“

Mit diesem Zitat endet dann auch die Zusammenfassung und Nachlese des Parteitages/Neujahrsempfangs der NRWSPD.


3 Kommentare »

RSS feed for comments on this post. TrackBack URI.

  1. (1) Kommentar von Andres @ 21. Januar 2007, 22:44 Uhr

    Doch für den 27. Januar 2007 hatte die NRWSPD auch schon ihren Neujahrsempfang terminiert…

    Ähm, gestern war erst der 20…


  2. (2) Kommentar von Jens @ 21. Januar 2007, 22:50 Uhr

    @Andres:
    Ups, danke! Genau um eine Woche vertan!


  3. (3) Trackback von Pottblog @ 23. Januar 2007, 06:52 Uhr

    Der WDR torpediert meine Karriere in der CSU!…

    Am vergangenen Samstag war der außerordentliche Landesparteitag der NRWSPD in der Bochumer Jahrhunderthalle. Dort wurde Hannelore Kraft zur neuen Landesvorsitzenden gewählt – eine Vorentscheidung für die kommende Landtagswahl 2010, wo H…


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