Erfahrungen mit der Virtual Console der Nintendo Wii
Bisher behandeln fast alle Berichte rund um die Nintendo Wii primär die neue Steuerung über die Wii-Fernbedienungen und die faszinierende Tatsache, daß die Wii auch Spieler anlockt, die vorher eine normale Konsole nicht einmal schief angeschaut hätten – ich hätte z.B. vorher nicht gedacht, daß Weihnachten die komplette Familie sich an die Wii setzt bzw. davor stellt um zu bowlen, golfen, Tennis zu spielen usw.
Doch neben diesem neuartigen Bedienungskonzept hat die Wii auch noch andere Vorzüge – einer davon ist die sogenannte Virtual Console, denn die Wii ist kompatibel zu mehreren anderen Konsolen. Spiele des Nintendo Gamecube können direkt verwendet werden, doch auch Spiele vom alten Nintendo Entertainment System (NES), vom Super Nintendo, vom Nintendo 64, von der PC-Engine/TurboGrafx 16 und sogar vom Sega Mega Drive können auch auf der Wii gespielt werden.
Während man die Gamecube-Discs noch ganz einfach ohne Probleme in das Wii-Laufwerk stecken kann, muß man die Spiele für die anderen genannten Konsolen aus dem Internet herunterladen – was nicht verwundert, schließlich gab es für diese Konsolen eigentlich nur Hardware-Module als Datenträger. Wenn die Wii jetzt für jede dieser Konsolen ein Hardware-Lesegerät hätte, würde die Konsole wahrscheinlich dreimal so groß sein – abgesehen davon: Wer hat noch die alten Module parat?
Insofern ist die Download-Möglichkeit via Internet ganz gut – wobei man hier jedoch leider pro Download etwas zahlen muß. Gezahlt wird in Wii Points. Diese Wii Points kann man entweder direkt per Kreditkarte über die Wii kaufen, oder aber man kauft entsprechende Wii Points-Karten im Laden. Hier sollte man jedoch aufpassen: Via Kreditkarte kosten 1000 Wii-Points 10,- Euro, insofern sollte man für eine Wii Points-Karte mit 2000 Wii-Points nicht mehr als 20,- Euro ausgeben… es gibt Läden die verlangen 25,- Euro für eine solche Karte.
Interessant wäre es auch noch zu erfahren, ob man in den USA gekaufte Wii Points-Karten hierzulande nutzen kann – denn anscheinend zahlen die Amerikaner für 100 Wii-Points nur einen US-Dollar, was angesichts des aktuellen Dollar-/Euro-Kurses doch günstiger als der Tarif hierzulande ist.
Aber zurück zur Virtual Console an sich: Nintendo stellt regelmäßig neue Spiele als Download-Versionen vor und man kann sich vorab informieren, was es für Spiele sind, wie teuer sie sind und – nicht unwichtig! – wie man sie bedienen kann. Denn manche der Spiele werden für die Wii-Fernbedienung optimiert, bei anderen Spielen braucht man für den vollen Vielspaß ggf. GameCube-Controller (die man auch ohne Probleme an die Wii anschließen kann).
Getestet habe ich die Virtual Console mit dem Spiel Bomberman ’93 – ein Spiel was (wer hätt’s gedacht…) 1993 für die TurboGrafx 16 bzw. PC-Engine, eine hierzulande eher unbekannte Konsole, erschienen ist. Für 600 Wii-Points kam das Spiel dann relativ schnell auf die Konsole geladen.
Das schöne an Bomberman ist, daß es zwar eine – für heutige Verhältnisse – sehr primitive Grafik aufweist, aber auch noch heutzutage mit mehreren Spielern sehr viel Spaß macht. Mitspielen können maximal fünf Personen, wobei in diesem Fall mindestens ein GameCube-Controller verwendet werden muß, da die Nintendo Wii nur vier Wii-Fernbedienungen unterstützt. Will man einen GameCube-Controller verwenden (bzw. mehrere), muß man vor dem Start des Spiels auf dem GameCube-Controller die R-Taste drücken, damit man vor dem Spiel die Controller zuweisen kann.
Das klappt alles ohne Probleme – und auch das Spiel selbst funktioniert ohne Probleme. Zur Sicherheit gibt es auch noch eine über die Wii abrufbare Anleitung, die z.B. über die Tastenbelegung informiert.
Mir gefällt die Idee der virtuellen Konsole auch wenn ich jetzt die Preise für die Spiele der neueren Konsolen (je neuer, desto teurer – da kann dann ein Nintendo 64-Spiel auch mal 1000 Wii-Points kosten) für etwas zu hoch halte. Aber wie man am Spiel Bomberman ’93 sehen kann, gibt es auch ältere (= günstigere) Spiele, die sehr viel Spaß machen.