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Jens Matheuszik — 14. Oktober 2006, 20:37 Uhr

Preisträger beim Deutschen Comedypreis 2006 vergessen!


Da berichtet alle Welt (und auch Die Welt), daß beim Deutschen Comedy Preis diverse Künstler ausgezeichnet worden sind (so z.B. Hugo-Egon Balder, Bastian Pastewska, Hape Kerkeling, Christoph Maria Herbst, Hella von Sinnen).

Doch aus mir unverständlichen Gründen wurde ein Preisträger bei der Bekanntgabe vergessen, der gerade in den letzten Monaten immer wieder für Amüsement, Kurzweil und Spaß gesorgt hat. Ganz entgegen der früher so oft praktizierten „Brachialkomik“ war dieser Preisträger immer wieder für einen versteckten Scherz gut, brachte immer wieder die Leute auch in den unerwartesten Situationen zum Lachen – und anstatt sich drüber zu ärgern, daß er erstmal ignoriert wird, tritt er wieder auf und begeistert sein Publikum in einer großen Veranstaltung in Augsburg:

Edmund StoiberDeutschlands Spaßpolitiker Nr. 1: Edmund Stoiber!

Der neueste Scherz des Edmund Stoiber lautet:

„Die CSU wird es nach Worten des Parteichefs nicht hinnehmen, wenn die SPD die Kanzlerin persönlich angreife und Führungsstärke anmahne.“
Quelle: Netzeitung

Wer so einen Unsinn erzählt, der muß wirklich ein Komiker vor dem Herrn sein! Es ist doch nicht mal ein großes politisches Geheimnis, was nur Abonnenten von Das Parlament wissen, daß Edmund Stoiber immer wieder seiner eigenen Kanzlerin und „Schwesterparteifreundin“ Angela Merkel in die Parade fährt.

So gab es ja z.B. in Sachen Gesundheitsreform ein paar Eckpunkte, die auch von Stoiber mit vereinbart worden waren. Dann plötzlich war er jedoch dagegen und das ganze Hick-Hack ging von vorne los. Doch auch dazu bezog er gleich lustig Stellung:

„Stoiber verteidigte in Augsburg auch sein Vorgehen in den Verhandlungen über die Gesundheitsreform. Er werde die Interessen Bayerns weiterhin auch gegen Kritik an seiner Person durchsetzen, sagte er.“

Herr Stoiber sollte nicht vergessen, daß seine Partei ja auch BUNDESpolitische Ansprüche stellt – und gesonderte bayerische Wege in der Gesundheitspolitik bzw. der Versuch Bayerns sich (zusammen mit Baden-Württemberg und Hessen) aus der bundesstaatlichen Verantwortung zu ziehen, wird auch vom Bundesverfassungsgericht (kürzer: die Pressemitteilung dazu) nicht gerne gesehen.

Anscheinend ist jedoch CSU nicht die Abkürzung für Christlich-Soziale Union (in Bayern e.V.), sondern für Christliche Spaß-Union. Hatte doch Baden-Württemberg mit der obigen Verfassungsklage versucht sich aus der bundesdeutschen Solidarität zu verabschieden, was die Ministerpräsidenten Roland Koch (CDU) für Hessen und Edmund Stoiber (CSU) für Bayern auch gerne wollten.

Kaum liest jedoch das Bundesverfassungsgericht den Antragstellern die Leviten und erklärt den Risikostrukturausgleich für grundgesetzkonform, da erklärt die bayerische Sozialministerin Spaßministerin:

Bayerns Sozialministerin Christa Stewens begrüßte heute in München das Urteil des Bundesverfassungsgerichts zum Risikostrukturausgleich (RSA).
[…]
„Das Urteil schafft Rechtssicherheit für den Bürger, die gesetzliche Krankenversicherung und für den Bund und die Länder. Endlich haben wir Rechtsklarheit.“
[…]

Quelle: Pressemitteilung des bayerischen Staatsministeriums für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen

Irgendwie fühle ich mich jetzt bemüßigt, noch einmal auf den Artikel Wie die Abschaffung der CSU Deutschland rettet (siehe auch hier) hinzuweisen…

PS: Das abgebildete Bild von Edmund Stoiber entstammt wieder den Politiker Sammelbildchen von Harald Schmidt (siehe diesen Beitrag).


1 Kommentar »

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  1. (1) Trackback von Pottblog @ 24. Dezember 2006, 14:21 Uhr

    Neujahrsansprache von Edmund Stoiber…

    Edmund Stoiber, bayerischer Ministerpräsident und CSU-Vorsitzender, sowie beinahe-Kanzler, beinahe-Bundespräsident, beinahe EU-Komissionspräsident und beinahe-Superminister wendet sich in einer Neujahrsansprache an sein bayerisches Wahlv…


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