Post von der Gebühreneinzugszentrale (GEZ)
Heute war ein giftgrüner Umschlag im Briefkasten: Die Gebühreneinzugszentrale (GEZ) schreibt mir!
Die GEZ ist ja ungefähr so beliebt wie Fußpilz und Edmund Stoiber nördlich des Weißwurstäquators, daher habe ich mich über dieses Schreiben so richtig gefreut.
Voranstellen muß ich jedoch, daß ich natürlich (man könnte auch sagen: „natürlich dooferweise“) GEZ-Gebühren bezahle.
Sprich: Wenn das öffentlich-rechtliche Fernsehen der Meinung ist, daß Musik im TV nur aus Volksmusik bestehen muß, wenn man meint in Serien wie Marienhof Schleichwerbung unterbringen zu müssen, wenn die Sender mit Sendungen wie Brisant oder Leute heute sich immer mehr dem Niveau des Privatfernsehens annähern und wenn investigative Politikjournale wie Monitor und Panorama eine Sendezeitverkürzung aufoktroyiert bekommen – dann habe ich immer mein finanzielles Scherflein dazu beigetragen.
Natürlich gibt es auch noch Gründe FÜR das öffentlich-rechtliche Fernsehen und insofern kann ich es schon verstehen, daß man zumindestens dafür dann die GEZ-Gebühren zahlen sollte.
Natürlich nur einmal, sprich die GEZ-Gebühren für internetfähige PCs und Handys lehne ich rigoros ab. Das ganze grenzt ja an Raubrittertum und Wegelagerei, wenn man als öffentlich-rechtliche Sender sich erst ins Internet setzt und dort geringe, marginale Teile des Programmes anbietet und dann Internet-Nutzer belangen will, die ja diese Angebote nutzen könnten, da man ja ein entsprechendes Gerät für die Nutzung bereithält.
Dem Motto nach könnte man ja (wie teilweise schon süffisant berichtet wurde) auch mal prophylaktisch Kindergeld beantragen (natürlich mehrfach!), da mann das entsprechende Gerät ja bereithält…
Bevor ich aber weiter abschweife zurück zum aktuellen Schreiben der GEZ:
Man fragt mich freundlich (ist ja das erste Schreiben), ob ich schon angemeldet wäre und noch Rundfunkgeräte bereithalte, die noch angemeldet werden müssen.
Um es auf den Punkt zu bringen: Ja. Nein.
Da ich schon angemeldet bin, bin ich schon ein angemeldeter Rundfunkteilnehmer und ich habe keine weiteren Geräte, die angemeldet werden müssen. Sobald ich nämlich umziehe wird auch mein Fernseher umziehen…
Das ganze habe ich einer (recht freundlichen) Call Center-Mitarbeiterin mitgeteilt und die will das ganze entsprechend in meinem Kundenkonto eingeben und mir eine Bestätigung schicken.
Da bin ich ja mal gespannt, ob das alles klappt…
Jede Antwort an die Brüder ist verschwendet. Und wenn du alles angemeldet hast, ist das Nichtantworten auch völlig legal.
Vom ersten erste solchen Schreiben an, das meine kleine Firma erreichte, habe ich jeden Kontakt verweigert. Lustig, wie die Briefe dann immer drohender im Ton wurden. Zum Schluss drohte man gar mit Auskunftserzwingung. Da die aber nur zulässig ist, wenn konkrete Anhaltspunkte dafür vorliegen, dass man tatsächlich ein nicht angemeldetes Gerät betreibt, für das Gebühren zu zahlen wären, konnte auch das in den Papierkorb wandern.
@Rayson:
Ja, von dieser Briefsteigerung (1. Brief: freundlich, 2. Brief: bestimmt, 3. Brief: drohend, 4. Brief: fast schon unverschämt) habe ich auch schon gehört. Aber bevor die noch Stress machen nach dem Motto „Klar können Sie sich am alten Ort abmelden – aber nicht rückwirkend. Und verrechnen mit dem neuen geht auch nicht“ habe ich mich halt telefonisch gemeldet.
Den Freiumschlag verwende ich ggf. noch um gemäß der BDSG-Vorschriften mal zu erfragen, welche Daten die von mir gespeichert haben und woher die stammen. Vor allem letzteres (die neue Adresse!) interessiert mich.
Seit ich den Fernseher abgemeldet habe, weil fernsehen bekanntlich verdummt und ich nicht noch doofer werden will, bekomme ich jedes Jahr ein Schreiben, ob ich denn nicht vielleicht mittlerweile doch ein TV-Gerät empfangsbereit halte…
Nach meinem letzten Umzug habe ich das der GEZ sofort gemeldet, bekam auch ein entsprechendes Schreiben darüber. Trotzdem klingelte circa 3 Monate später ein GEZ-Schnüffler und meinte, ich sei nicht gemeldet, da er mich sonst ja nicht auf seiner Liste hätte… :-/ (Der Typ ließ sich natürlich leicht abwimmeln.)
Bin ja mal gespannt, ob die Gebühren auf PCs dafür benutzt werden, zuhause arbeitende Freiberufler doppelt zur Kasse zu bitten. Bekanntlich müßte jetzt schon ein Angestellter, der täglich ein privates (angemeldets) Radio mit an seinen Arbeitsplatz nimmt dieses noch ein zweites mal anmelden! Freiberufler dürften daher am Ende für ihren teils privat, teils beruflich genutzten Internet-PC auch zweimal abkassiert werden…
Eigentlich zahlt man die GEZ damit die Sendeanstallten dem öffentlich rechtlichen Bildungsauftrag gerecht werden können. Wenn also Teile meiner Gebühren für
die Gestalltung von WEB-Projekten genutzt werden, sehe ich persönlich eine Zweckentfremdung meiner
Beiträge. Somit sollten man die GEZ-Gebühren genau um diesen Anteil kürzen dürfen!
Wieso? Dem Bildungsauftrag kann man doch auch über das Web nachgehen.
Klar, man kann dem Bildungsauftrag auch uebers Web nachkommen, die Oeffentlich-Rechtlichen koennen auch ihren Bildungsauftrag nachkommen, in dem sie das ABC in Grossbuchstaben auf alle Strassen, Gebaeude, Wiesen und Waelder schreiben.
Kann man, muss man aber nicht!
Nicht alles was man kann, sollte man auch tun!