Die Telekom und ihr DSL-Pauschalpaket (V): Voice over IP (VoIP) bzw. DSL-Telefonie nur sehr eingeschränkt nutzbar!
Das DSL-Angebot Pauschalpaket für Deutschland bietet – ähnlich wie das anscheinend produktgleiche Angebot T-Online DSL Komplettpaket (was ich habe) – auch die Möglichkeit von „DSL-Telefonie“ an. Meine Erfahrungen hierzu (es handelt sich dabei eigentlich nur um Voice over IP (VoIP) auf telekomisch) werde ich gleich schildern, nachfolgend erst mal eine Übersicht über die bisherigen Beiträge:
- Teil I: Bestellung und toter Briefkasten
- Teil II: Angebot nicht mehr gültig und WICHTIGE Informationen
- Teil III: Rechnung und Spendenbereitschaft
- Teil IV: Installation und Service
- Teil V: Voice over IP (VoIP) bzw. DSL-Telefonie nur sehr eingeschränkt nutzbar!
- Teil VI: Nach 12 Monaten wird’s teurer!
- Teil VII: Doch noch drahtlos in Bochum!
Seit geraumer Zeit gibt es diverse Angebote, mit denen man auch via DSL-Anschluß und Internet ganz normal telefonieren kann. Die Sprachlaute werden dabei auf das Internet-Protokoll „umgelegt“ und darüber transportiert, so daß das ganze Voice over IP oder kurz (VoIP) heißt.
Inzwischen ist VoIP sehr ausgereift und keine Sache mehr, die nur Freaks nutzen. Klar, wer z.B. auf Headsets steht, kann diese auch nutzen, doch man kann auch ganz normale Analogtelefone an einen entsprechenden Router anschließen und das Telefon so wie schon immer benutzen. Einziger Unterschied: Man telefoniert via Internet und das ist eigentlich fast immer günstiger als wenn man normal telefoniert.
Verständlich, daß da die Telekom etwas allergisch drauf reagiert. Macht sie doch enorme Gewinne mit den Festnetzanschlüssen. Wenn die jetzt alle via DSL telefonieren würden ja Gewinne wegfallen. Und so kam es, daß der hauseigene Zugangsanbieter T-Online lange Zeit kein VoIP anbot. Doch nachdem diverse Anbieter hier wirklich sich sehr stark und marktdominierend zeigten, zog die Telekom bzw. T-Online nach.
Unter der Wortschöpfung DSL-Telefonie hat man die Möglichkeit auch jetzt mit T-Online VoIP zu nutzen. Das ganze kostet unter anderen Teilnehmern des Angebotes keinen Cent (nur halt für den Internet-Zugang muß man ggf. Gebühren zahlen; zeitabhängig, volumenabhängig oder aber mittels einer Flatrate), aber auch ins normale Telefonnetz kann man gegen (geringe) Kosten telefonieren.
Ein Bestandteil des Pauschalpaketes für Deutschland bzw. des T-Online DSL Komplettpaketes ist jedoch die T-Online DSL Telefonie flat. Damit sind alle Gespräche ins Festnetz via VoIP abgegolten. Im ersten Jahr ist diese Telefonie-Flatrate kostenlos. Abbuchungstechnisch läuft es so ab, daß man zwar die Gebühren von 9,95 EUR für die Telefonie-Flatrate auf der Rechnung findet, aber gleichzeitig eine Gutschrift über diese 9,95 EUR (oder auch nicht…).
Der große NACHTEIL von VoIP bei T-Online
Natürlich war für mich das VoIP-Angebot auch ein Grund dieses Paket zu wählen. Gegen VoIP habe ich auch grundsätzlich nichts. Doch leider hat VoIP bei T-Online meiner Meinung nach einen großen Nachteil. Man muß sich für den VoIP-Dienst bei T-Online anmelden und benötigt eine Rufnummer dafür. An sich ist das kein Problem, aber bei T-Online bekommt man bei der Anmeldung eine Telefonnummer, die mit der Vorwahl 032… anfängt. Dabei handelt es sich um eine Vorwahl die extra für solche VoIP-Dienste eingerichtet wurde. Sie hat sogar neben einigen Nachteilen einen Vorteil: Sollte man innerhalb Deutschlands umziehen kann man diese 032-Nummer auch am neuen Wohnort nutzen.
Dieser Vorteil wiegt jedoch meiner Meinung nach die Nachteile bei weitem nicht auf, als da wären:
- 032 ist keine normale Festnetzvorwahl
Die Vorwahl 032 ist zwar theoretisch ganz normal aus dem Festnetz zu erreichen. Wer jedoch einen Tarif besitzt, mit dem man kostenlos ins Festnetz telefonieren kann, der zahlt als Anrufer bei der 032 dennoch. Denn es ist ja keine normale Festnetznummer… - 032 nicht richtig erreichbar
Die 032 kann man ohne Probleme aus dem Festnetz (der Telekom) erreichen. Wählt man jedoch diese Nummer z.B. von ePlus, dann erfährt man durch eine Ansage, daß man diesen Rufnummernbereich nicht anrufen kann! Meines Wissens nach funktioniert dies auch bei anderen Mobilfunkanbietern nicht. Wahrscheinlich geht es handytechnisch nur von T-Mobile aus (konnte ich aber nicht ausprobieren).
Die 032 ist daher nur sehr eingeschränkt nutzbar – was habe ich davon, daß wenn ich telefoniere eine Nummer übermittelt wird, die bei einem Rückruf entweder deutlich teurer als notwendig ist oder (bei Anruf in ein Handynetz) eine Nummer anzeigt, die man gar nicht zurückrufen kann?
Bei anderen VoIP-Anbietern ist das übrigens kein Problem: Bei 1&1 z.B. kann man eine bestehende Festnetznummer auch für abgehende VoIP-Anrufe nutzen (so daß beim angerufenen die ganz normale und ggf. bekannte Festnetznummer angezeigt wird) oder aber man richtet sich eine neue Telefonnummer nur für VoIP ein – aber aus dem Ortsnetzbereich also z.B. 0234/… für Bochum. Keine 032/… oder so.
Da ja 1&1 eigentlich vor allem Dienste anbietet, die technisch gesehen auf Telekom-Produkten basieren, dachte ich in meiner Naivität, daß VoIP ähnlich wie bei 1&1 ablaufen würde. Doch leider hat T-Online diese 032-Hürde, die meiner Meinung nach sehr von Nachteil ist. Ich habe dann versucht bei der Hotline zu erfragen, wie ich es einstellen könne, daß ich zwar abgehend via VoIP und 032/… telefoniere aber dennoch meine normale Festnetznummer (0234/…) auftaucht, denn das wäre ja eine elegante Lösung und mit dieser Nummer wäre ich ja auch problemlos erreichbar.
Im Support-Chat teilte man mir jedoch mit, daß dies nicht möglich sei, da „immer die Rufnummer übermittelt [wird], mit der Sie gerade telefonieren“.
Auch eine ggf. zusätzliche Festnetznummer für VoIP scheint es bei T-Online nicht zu geben. Abschließend schrieb ich folgendes:
„Dann aber ein Tipp: Sie sollten ihre Pauschalpaket-Werbung dann so erweitern, daß man diese Internet-Flatrate nur sehr eingeschränkt mit Mobilfunknetzen nutzen kann. Ist ja nicht jeder bei T-Mobile auch Kunde.“
Die Antwort lautete, daß man ja grundsätzlich jede Internet-Telefonnummer auch via Handy erreichen kann, daß T-Online aber nichts daran ändern kann, wenn einige Netzbetreiber diese Nummern für ihre Kunden nicht freigeben…
HALLO? Natürlich mag das sein, daß ePlus, O2 & Co. einfach die 032/… unterstützen sollten. Das tun sie aber nicht, aber das wäre auch kein Problem, wenn man bei T-Online VoIP nicht nur halbherzig anbieten würde! Andere Anbieter wie 1&1 schaffen es ja auch, daß man die bzw. eine normale Festnetznummer nutzen kann, die man problemlos auch aus allen Handynetzen erreichen kann.
Sowohl in der Werbung für das Pauschalpaket bzw. des DSL Komplettpaketes wird auf diesen elementaren Nachteil nicht eingegangen. Auch bei der Beratung im T-Punkt wurde das ganze nicht erwähnt. Insofern kann ich alle VoIP-Interessierten nur mit diesem Beitrag hier „vorwarnen“. VoIP bei T-Online ist noch lange nicht so kundenorientiert wie bei anderen Anbietern.
PS: Ich habe, um ganz auf Nummer Sicher zu gehen, auch eine entsprechende Anfrage an die Hotline via eMail gesandt. Das ist jetzt schon recht lange her – bisher ist keine Antwort eingegangen.
Man kann bei 1&1 eine Rufnummer aus dem eigenen Ortsnetz für VoiP einrichten. Diese zusätzliche Nummer wird auch übermittelt, aber nicht die normale Festnetznummer.
Und da netzinterne Gespräche nur innerhalb der Anbieter-„Familie“ kostenfrei sind empfiehlt es sich noch eine sipgate-Nummer dazuzunehmen. Da geht auch die normale Vorwahl und wenn man darüber nicht ins Festnetz telefoniert, muss man dort auch kein Guthaben einrichten.
@Thomas:
Aber man kann doch meines Wissens bei 1&1 (haben meine Eltern) auch eine bestehende Nummer für VoIP nutzen, oder nicht?
Und diese Nummer wird meine ich dann auch bei VoIP übermittelt. Oder irre ich mich da?
Nichtsdestotrotz: 1&1 hat ein besseres Angebot… zu sipgate: Muß ich mir mal anschauen. Am besten wäre es ja, wenn ich den Anbieter herausfinden würde, der in Bochum (0234) den Rufnummernblock 773 hat. Dann könnte ich meine Wunschrufnummer erhalten.
Bei 1&1 ist es möglich die bestehende Festnetzrufnummer auch für VoIP einzurichten!
Selbst schon eingerichtet.
@Björn:
Das das bei 1&1 geht habe ich ja oben schon beschrieben. Ich kenn das entsprechend von meinen Eltern.
Die Telekom und ihr DSL-Pauschalpaket (VI): Doch noch drahtlos in Bochum!…
Wie vielleicht durch diverse Blogeinträge bekannt, habe ich das T-Online DSL Komplettpaket für die neue Wohnung. Dabei handelt es sich anscheinend um ein produktgleiches Angebot zum aktuellen DSL-Angebot der Telekom bzw. T-Com namens Pauschal…
Sagt mal, ich muss schon sagen…
Ist euch nicht klar, dass die 032 Vorwahl *und* die Tatsache, dass man ansonsten nur eine örtliche Vorwahl beantragen kann, also nicht aus Lust und Tollerei, oder weil Oma einen vielleicht zum Ortstarif anrufen will, eine Nummer bei Sipgate in Flensburg zulegen kann, grundsätzlich darauf basieren, dass die Behörde die Telekom schützt.
Wenn die Jungs und Mädels von Sipgate in Flensburg einen Komputer hinstellen, der Telefonate empfängt und an mich weiterleitet, ist dem grundsätzlich nichts entgegenzusetzen, wenn er diese an mich weiterleitet. Aber es ist verboten. Denn dann kämen wir vielleicht auf den Gedanken, dies zu tun, und würden sowohl die Leitungen als auch die Gebühren der Telekom umgehen.
In dem Zusammenhang ist es doch wohl auch sehr wahrscheinlich, dass das VOIP Angebot von Telekom nicht so gut ist, wie das von Sipgate usw. Natürlich kann man seine Nummer zu einem VOIP Anbieter überwechseln. Technisch ist das vollkommen möglich.
Und die Erklärung von der Telekom für die Tatsache, dass das Display nicht Deine „normale“ Nummer anzeigen wird, wenn Du jemanden anrufst, ist quatsch. Das ist gar kein Problem, das könnten die Einstellen. Ich kann das bei meiner NYC Nummer bei stanaphone.com sogar als enduser einstellen.
Lass bloss die Finger von der Telekom. Die sind vom Aussterben bedroht, weil die aufgrund deren Vergangenheit nicht wettbewerbsfähig sind, und such Dir einen anderen Anbieter.
Tja… schade eigentlich, dass die T-Kom mal wieder zeigt wie man es nicht machen sollte bzw warum andere Anbieter erfolgreicher ihre Produkte vermarkten.
Mir hat es gereicht der T-Kom erklären zu müssen warum ich nur einen analogen Anschluss wollte. Man versuchte mir regelrecht DSL, ISDN & DSL Telefonie zu verkaufen.
Auf meinen Hinweiss das ich die BASE-Flatrate habe sagte mir der Berater im örtlichen T-Kom, dass die Flat nur für eplus und BASE gelten würde, dass das Festnetz jedoch ausgeschlossen sei und deshalb die DSL-Telefonie eine kostengünstige Alternative wäre… mehr muss man nicht zur T-Kom sagen, oder?