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Jens Matheuszik — 29. August 2006, 15:20 Uhr

Polizei entschuldigt sich bei bwin-Jogger


Am Wochenende las ich es in der „Offline“-Ausgabe der Ruhr Nachrichten und dann auch bei Thomas Knüwer im Blog Indiskretion Ehrensache:
Ein Jogger in Dortmund wurde plötzlich von einer Polizeistreife angehalten.
Was dann geschah ist leider nicht mehr online verfügbar (hallo Ruhr-Nachrichten! Man könnte doch einfach mal permanente URLs anlegen…), aber bei Indiskretion Ehrensache wird es wie folgt zitiert:

„Einer der beiden Polizisten forderte mich auf, mein T-Shirt auszuziehen“, berichtet er.“

Grund: Er trug ein T-Shirt (wenn ich mich recht entsinne war es ein T-Shirt oder Trikot von Werder Bremen) mit einer Werbung für bwin. Bei bwin handelt es sich um den neuen Namen des umstrittenen Wettanbieters betandwin. Die Polizeistreife erklärte, daß der Jogger unerlaubt Werbung für ein verbotenes Wettangebot macht und daher das T-Shirt Trikot Textil ausziehen soll…

Im law blog liest man dazu:

„Die Polizei beharrt nach dem Bericht darauf, die Beamten hätten nur ihre Pflicht getan, indem sie “Werbung” für private Sportwetten unterbunden hätten. Die Zweifel des zitierten Staatsanwalts scheinen mir nachvollziehbarer. Der hält es für höchst fraglich, ob ein privat getragenes T-Shirt von betandwin illegal ist. Ich auch.“

Inzwischen scheint die Polizei festgestellt zu haben, daß es a) wichtigeres gibt und b) diese Aufforderung dann doch etwas peinlich ist. In der heutigen RN-Ausgabe (leider habe ich keinen Link dazu gefunden) steht eine kurze Meldung, wonach sich die Polizei jetzt beim Jogger offiziell entschuldigt hat.

Ich bin übrigens persönlich sehr gespannt (aber nicht wg. meines Briefes von bwin), wie das ganze mit den Wettanbietern weiter geht – so einfach kann ja die Rechtslage nicht sein, wenn von der Reit-WM in Aachen munter die bwin-Werbung auch im öffentlich-rechtlichen Fernsehen ausgestrahlt wird. Hierzu hat übrigens die aktuelle taz einen hübschen Kommentar.


8 Kommentare »

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  1. (1) Trackback von problematik.net @ 29. August 2006, 16:13 Uhr

    bwin t-shirt problematik…

    wenn es nicht so traurig lustig wäre…

    wäre es trotzdem immer noch ganz grosser polizei-sport:Weil er beim Joggen ein T-Shirt trug, bekam ein Dortmunder Ärger mit der Polizei. Es handelte sich natürlich nicht um ein x-beliebi…


  2. (2) Kommentar von george @ 29. August 2006, 16:13 Uhr

    ich hätte ja nicht übel lust, bwin wegen eines t-sirts anzuschnorren…


  3. (3) Kommentar von Stefan Wertheim @ 30. August 2006, 09:32 Uhr

    Das war dann mal wieder eine sinnlose Aktion der Polizei. Aber es zeigt auch das die Polizei doch einiges mit kriegt.

    Gruß
    Stefan


  4. (4) Kommentar von Thomas Hölzl @ 4. September 2006, 07:54 Uhr

    Während der WM wurde die Polizei ordentlich zurückgepfiffen (damit sie nicht jeden angetrunkenen Fan Probleme machen), schließlich waren ja alle zu Gast bei Freunden. Dazu kommt das Urlaubsverbot während der ganzen Zeit. Dass die jetzt austicken ist ja logisch.


  5. (5) Kommentar von Frittenmeister @ 5. September 2006, 00:39 Uhr

    Es ist leider zu traurig, da kann man nicht wirklich lachen…wir sollten alle nur noch mit bwin! shirts auf die strasse gehen, dann wäre ich mal gespannt was passieren würde…


  6. (6) Kommentar von Jens @ 5. September 2006, 21:34 Uhr

    @Frittenmeister: Massenhafter ziviler Ungehorsam durch Tragen von bwin-Shirten. ;)


  7. (7) Kommentar von Marko @ 6. Dezember 2009, 19:38 Uhr

    Auch wenn der Artikel schon alt ist und die Fronten da schon lange geklärt sind, kann ich mich noch drüber lustig machen…trifft Polizeiwillkür hier zu?Ich finde schon..


  8. (8) Kommentar von Jost Bertram @ 20. März 2010, 23:09 Uhr

    Ein sehr interessanter und nachdenklich stimmender Beitrag.


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