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Jens Matheuszik — 11. Juni 2006, 23:40 Uhr

WM 2006: „Die Welt zu Gast bei Freunden“ – in der Puppenstube


Das offizielle Motto (erfunden durch André Heller) der Fußball-WM heißt ja bekanntlich

Die Welt zu Gast bei Freunden

Das kann man auch wörtlich nehmen, wie ein sehr schöner Bericht im Blog Hotel Falckenstein zeigt.

Die Autorin des Blogs aus Frankfurt am Main hatte sich im Vorfeld der WM bereit erklärt Gäste zur WM bei sich zu Hause aufzunehmen. Via Internet meldete sich dann ein Japaner bei ihr und konnte dann quasi bei ihr „buchen“.

Nachfolgend Auszüge aus dem oben verlinkten Bericht:

„So, vor dem nächsten WM-Spiel erzähl ich noch ne Runde von „Taiske“ (schreibt sich Taisuke, spricht sich aber Taiske), meinem Japaner, der seit letzten Donnerstagmorgen hier in meinem Wohnzimmer in Oberrad logiert. „Zu Gast bei Freunden“, ich war dabei. Jawoll.
[…]
Danach sind wir zur Sightseeing-Tour durch Frankfurt aufgebrochen und Taisuke hat nachts seine japanischen Kollegen bei Accenture und die Freunde in Tokio mit ersten Eindrücken aus Deutschland beglückt, die da lauteten:

1. Kommt nach Frankfurt, die Stadt ist einfach niedlich. So was wie eine Puppenstube.
2. Kaum zu fassen, aber Frankfurt hat nur 650.000 Einwohner, ist also keine Millionenstadt wie Tokio (mit über 10 Mio Einwohner im Inner-Circle).
3. Von Oberrad sieht man die Skyline und eigentlich sieht man von überall die Skyline.
4. Die Frankfurter sind stolz auf sieben Hochhäuser, die nicht annähernd so hoch sind wie unsere in Tokyo, aber (siehe oben) die Frankfurter sind stolz auf ihre Puppenstube, die man beim Kaffeetrinken auf dem Kaufhof-Restaurant betrachten kann.
[…]
Ich habe ihm zuhause dann kurz Küche und Bad gezeigt und gebeten, sich fürs „Wasser lassen“ auf die Toilette zu setzen. Taiske hat mich mit großen Augen angesehen und dann kichernd gefragt „German Culture???“. Ich habe das mit einem überzeugenden „Yes“ kommentiert. D.h. unter Punkt 13 wird er seinen Kollegen bei Accenture in Tokio und seinen japanischen Freunden gekabelt haben, dass der deutsche Mann ein Sitzpinkler ist. […]“

Das ist doch schön, wenn die Gäste hierzulande solch positive Eindrücke mitnehmen, wie man das aus dem verlinkten Bericht entnehmen kann!


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