Was sorgt dafür, daß die Hälfte der Klasse plötzlich ruckartig zum Fenster rennt?
Angeregt durch diesen Beitrag auf den ich indirekt dank Lyssa aufmerksam wurde, schreibe ich jetzt nicht – wie geplant – über Küchen und dergleichen, sondern über ein Ereignis an einer kleinen weiterführenden Schule:
15 Jahre ist es inzwischen her – 1991 kam es in der kleinen weiterführenden Schule zum Aufeinandertreffen von zwei Kulturen: Dem Münsterland und dem Ruhrgebiet. Bisher waren an der Vorgängerschule nur Schülerinnen und Schüler aus dem Ort, mit der neuen Schule kamen auch erstmalig Schüler aus den benachbarten Städten hierhin.
Man muß jetzt hier wissen, daß besagte Schule im eher „ländlichen“ Münsterland angesiedelt ist. Dieses Attribut ist nicht falsch gewählt in einer Stadt, die – wenn es hoch kommt und man es genau nimmt – gerade mal zwei oder drei Ampeln hat.
Auf jeden Fall sind dort auch Schüler aus der Nachbarstadt zu Besuch – die schon den Charme des Ruhrgebiets trägt. So kam es dann irgendwann 1991 dazu, daß die Schülerinnen und Schüler in die 5. Klasse eingeschult wurden und dann gemeinsam Unterricht haben. Gerüchten zufolge bei einer Lehrkraft mit der der Verfasser dieser Zeilen verwandtschaftliche Bande hat… *grins*
Mitten in der Mathematik-Stunde sprang plötzlich ein großer Teil der Schüler auf und rannte zum geschlossenen Fenster um sich die Nase platt zu sehen. Woran?
An nichts anderem als einem simplen Eichhörnchen. Ein Tier, was die Schüler aus der Ruhrgebietsstadt bisher noch nicht „live und in Farbe“ gesehen hatten. Für mich war das damals – als ich erstmals davon hörte – komisch… kannte ich doch schließlich da schon seit Jahren „unser Eichhörnchen“, welches sich immer wieder an dem Haselnussstrauch unseres Gartens bediente.
Aber in Zeiten wo manche Kinder leider denken, daß die Kuh in Wirklichkeit lila ist oder aber Kühe für Milch sterben müssen ist ein solches Wissen leider nicht grundlegend.