Der Chef der Deutschen Annington im Interview
In der gestrigen Ausgabe der Ruhr-Nachrichten war in der Rubrik „Chefetage“ ein Interview mit Volker Riebel, dem Geschäftsführer der Immobiliengesellschaft Deutsche Annington (leider ist das Interview nicht online). Diese Gesellschaft gehört mehrheitlich einem britischen Finanzinvestor und ist vor allem im Ruhrgebiet dafür bekannt, dass sie die Immobiliengesellschaft Viterra übernommen hat und damit zum Marktführer wurde.
Ich selber habe mit dieser Gesellschaft mehr oder weniger seit einigen Monaten zu tun, da ich ja bekanntlich eine Eigentumswohnung in Bochum suche. Angesichts meiner bisherigen Erfahrungen mit der Deutschen Annington blieb mir gestern morgen beim Lesen folgender Passage (Rechtschreibfehler übernommen) fast der Frühstückslöffel im Halse stecken:
Ruhr-Nachrichten: … Wie viele Wohnungen wird die Deutsche Annington ihren Mietern dieses Jahr zum Kauf anbieten?
Volker Riebel: Wie wollen pro Jahr zwischen 6000 und 8000 Wohnungen verkaufen. Im vergangenen Jahr waren es 9700 Wohnungen. Privatisierungsschwerpunkt wird das Ruhrgebiet sein.
Wenn die wirklich so sehr auf Verkäufe im Ruhrgebiet setzen, dann wäre es vielleicht mal angebracht den Vertrieb neu zu strukturieren.
Es gibt da z.B. eine Wohnung die mich grundsätzlich sehr interessiert(e), für die ich im Laufe der Zeit insgesamt drei verschiedene Ansprechpartner hatte, denen ich jeweils selbst immer hinterher telefonieren mußte. Zuletzt mußte ich sogar dem letzten mir bekannten Ansprechpartner (der sich auch schon längst wieder melden wollte) erklären, was es mit einer bestimmten Wohnung auf sich hat, und warum man dort derzeit keinen Besichtigungstermin vereinbaren kann. Da weiß die eine Hand nicht, was die andere macht…
Wenn man eine höhere fünfstellige Euro-Summe investieren will, sollte man doch zumindestens auch mal einen Rückruf erwarten können, aber anscheinend ist man als potentieller Käufer einer Eigentumswohnung bei der Deutschen Annington nicht wirklich interessant.
Als ein weiterer Kritikpunkt ist z.B. das Internet-Engagement von der Deutschen Annington zu nennen:
Schaute man früher über die ehemalige Homepage www.viterra.de nach Wohnungen, fand man in Bochum einiges an Angeboten.
Seit Anfang 2006 leitet die Seite auf die oben verlinkte neue Homepage unter dem neuen Namen um. An und für sich wäre mir das ja egal, aber anscheinend hat den Verantwortlichen dieser Webseite noch niemand gesagt, dass man im Bereich „Verkaufsangebote“ vielleicht dann auch mal Orte wie Bochum in die Maske aufnehmen sollte. Man könnte natürlich auch (angesichts der nicht vorhandenen Rubrik) denken, dass in Bochum keine Objekte mehr angeboten werden. Dem ist aber definitiv nicht so – jedenfalls finden sich schon seit Wochen immer wieder in den lokalen Anzeigeblättern und bei ImmobilienScout 24 Angebote für Wohnungen der Deutschen Annington in Bochum. Auf einen Hinweis von mir via eMail gab es auch keine Reaktion – nicht einmal ein „Das geht derzeit technisch nicht, ist erst für später geplant“ oder so ähnlich.
Also mich würde es nach diesen Erfahrungen die ich gemacht habe nicht wundern, wenn die ihre Ziele (siehe Interview) nicht erreichen. Wenn man sich als potentieller Käufer wie ein störender Bittsteller fühlt, dann kann da irgendwas nicht stimmen.