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Jens Matheuszik — 8. März 2006, 21:43 Uhr

Chauvinismus zum internationalen Frauentag – oder die weibliche BILD


BILD zum FrauentagDer 8. März ist der internationale Frauentag. Da gibt es dann Kollegen die die Kolleginnen fragen, ob sich die Ehefrau zu Hause darüber freuen würde, wenn man deswegen heute Blumen mitbringen würde (Antwort der Kollegin: „Da freut man sich als Frau immer!“) und auch die Zeitungen reagieren darauf:

So wurde die BILD-Zeitung vom heutigen Tag nach eigenen Angaben komplett von Frauen gestaltet:
Nicht nur, dass das BILD-Logo den Artikel „Die“ trägt – auch ansonsten merkt man die weibliche Handschrift, so ist das übliche „Seite 1-Mädchen“ plötzlich männlich, die Kommentatoren auf der Seite 2 sind auch alles Frauen (statt Franz-Josef Wagner diesmal Susanne „Moppel-Ich“ Fröhlich), es gibt z.B. einen Test der frauenfreundlichsten Ruhrgebietsstadt usw.
Ob dieser Test (bei dem übrigens Bochum und Recklinghausen deutlich führen, Duisburg jedoch sehr weit zurück liegt) wirklich etwas aussagt, wenn z.B. die Anzahl der Schuhläden pro Einwohnerin gemessen werden, sollte sich jeder selbst überlegen…

Das die BILD dann noch extra betont, dass der Champions League-Bericht aus Turin (vom Spiel Juventus Turin gegen SV Werder Bremen) von einer Frau geschrieben wurde wundert mich etwas – schließlich ist die Autorin Ursula Vielberg sowieso in der Dortmunder Sportredaktion der BILD und hat auch in der Vergangenheit den einen oder anderen Bericht über Erstliga-Clubs geschrieben.

Zur weiblichen BILD (bei der übrigens auch gerade im Sport-Teil auch viele Männer als Autoren genannt werden) meinte dann ein Kollege von mir (nicht ganz politisch korrekt):

„Na ist doch toll, wenn für den Frauentag bei der BILD nur die Frauen arbeiten müssen!“

tazAuch andere Zeitungen reagieren auf den internationalen Frauentag:

Statt einer nur von Frauen gestalteten Ausgabe widmet sich z.B. die taz in einem ausführlichen Dossier dem Thema Frauentag und auch der veränderten Rolle der Frau (Stichwort: Auslaufmodell Mutter).

Was jetzt besser ist, möge jede(r) selber entscheiden…


2 Kommentare »

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  1. (1) Kommentar von Pascal @ 8. März 2006, 21:47 Uhr

    Ach, die Frau ist doch heut eigentlich eh gleichberechtigt, warum brauch sie dann einen Extratag?


  2. (2) Kommentar von Jens @ 8. März 2006, 21:50 Uhr

    Naja, es gibt auch noch viele Bereiche wo das nicht der Fall ist. Das statistische Bundesamt hat erst vor kurzem Zahlen veröffentlicht, denen zufolge Frauen immer noch bis zu 20 % weniger als Männer für die gleiche Arbeit verdienen. Es gibt ja nicht nur öffentlichen Dienst u.ä. Sparten wo das ganze normiert ist.


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