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Jens Matheuszik — 27. Februar 2006, 05:50 Uhr

Klinsmann tritt in Sachen Wörns nach


BVB-RAGWas ich davon halte, das Christian Wörns nicht mehr Teil der Fußballnationalmannschaft ist und somit auch nicht zur kommenden WM im eigenen Land antritt, kann man hier lesen – oder aber in Kurzform: gar nichts!

Natürlich gibt es auch Leute, die das anders sehen – z.B. hier in denKommentaren oder aber z.B. bei allesaussersport.de.

Ich bleibe jedoch dabei, dass das a) ein sportlicher Fehler und b) eine persönliche Unverschämtheit des Bundestrainers Jürgen Klinsmann ist. Für das „linke und unehrliche“ Verhalten von Klinsmann gibt es natürlich auch Belege – nicht nur schon die bekannten Vorwürfe, dass plötzlich die eigenen Kriterien (Qualität und Stammspieler) nicht zählen, sondern auch sein weiteres Verhalten.

So wurde Jürgen Klinsmann am 24. Februar 2006 durch die BILD-Zeitung mit den Vorwürfen von Christian Wörns konfrontiert und reagierte wie folgt:

„Das ist absolut in Ordnung, daß er so reagiert. Wir haben sechs Innenverteidiger in unserem Kreis – er gehört weiterhin dazu.“

… keine 24 Stunden später galt das klinsmannsche Geschwätz von gestern nichts mehr. Außerdem verkündete Klinsmann weiter, dass seine Informationspolitik bezüglich der Nominierungen für das Italien-Spiel (am 1. März 2006 in Florenz) „optimal gelaufen“ wäre. Hierzu Wörns laut WAZ von heute:

„Wenn es optimal ist, dass ich meine Nicht-Optimierung über einen Journalisten erfahre und ich dann meine Mailbox abhöre, und da quatscht er mir irgendein Gesabbel drauf, das man nicht nachvollziehen kann, dann ist das wirklich unterste Schublade. Er soll jetzt nicht so scheinheilig tun.“

Dennoch hielt Christian Wörns die Tür im Streit noch einen Spalt offen und gab an, dass er noch gesprächsbereit wäre. Nicht jedoch Klinsmann, der plötzlich (ganz im Gegensatz zu seiner vorherigen Aussage) sich anscheinend persönlich angegriffen fühlte und von sich in der dritten Person sprach:

„Das Thema ist durch. Der Cheftrainer wurde nicht respektiert.“

Der gesamte Artikel in der WAZ von heute ist lesenswert – alleine schon der Anfang (die Hervorhebung stammt von mir):

Ob Jürgen Klinsmann wohl Uwe Hünemeier kennt? Der dürfte genau in sein Anforderungsprofil für einen Innenverteidiger der Nationalmannschaft passen. Er ist 19 Jahre jung, kopfballstark, entwicklungsfähig, und vor allem: Er spielt nicht im Verein, er sitzt bei Borussia Dortmund auf der Bank. Neben Christoph Metzelder übrigens, der momentan auch nicht an Christian Wörns und Markus Brzenska vorbeikommt.

Leider ist der Artikel, der am Ende auch erwähnt, dass sich inzwischen der aktuelle (Michael Ballack) und der ehemalige (Oliver Kahn) Kapitän der Nationalmannschaft für Wörns einsetzen, noch nicht online zu finden – aber das kommt ja vielleicht noch…

… wahrscheinlich eher, als dass Klinsmann seinen Fehler zugibt und Wörns rehabilitiert.


4 Kommentare »

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  1. (1) Kommentar von dogfood @ 27. Februar 2006, 14:03 Uhr

    1.) in der ära klinsmann haben huth, mertesacker und friedrichs öfters ihre internationalen qualitäten bewiesen, als wörns. wörns war 2-3x in der nationalmannschaft im einsatz und hat gegen holland und slowenien mitunter sehr alt ausgesehen. danach gab es auf internationaler ebene 2x olmütz. da hat sogar ein huth international mehr erfahrung…

    2.) wörns hat ein problem mit der mailbox? was erwartet wörns? bei zirka 30 spielern die klinsmann anrufen muss und dann jedesmal mehrere versuche bis herr wörns sein handy mal einschaltet, da braucht jeder norminierungszirkus tage bis die telefonliste abgearbeitet ist.

    3.) „journalisten haben es früher gewusst“ wenn ich mir angucke was in letzter zeit wie und wo durchgesickert ist, würde ich das leck eher beim BVB verorten, wo ja z.B. van marwijk frühzeitig von der entscheidung informiert war (auch nur per mailbox? klang nicht so.)

    4.) einen anruf des nationaltrainers selbst einen tage nach den ereignissen als „gesabbel“ abzuqualifizieren, fällt eher auf den spieler als auf klinsmann zurück. mehr brücken gibt es nicht mehr abzureissen.


  2. (2) Kommentar von Jens @ 27. Februar 2006, 15:09 Uhr

    1) Es kommt ja nicht nur auf die Anzahl der internationalen Spiele an, sondern auch auf die „normalen“ Spiele. Und da hat Wörns IMHO nicht nur quantitativ (kein Wunder, der BVB hat ja sonst kaum jemanden…) sondern auch qualitativ geführt.

    2) Naja, im Grunde hätte er doch anfangs nur denen direkt persönlich Bescheid sagen müssen, die nicht dabei sind.

    3) Ich hab leider die Zeitungen nicht mehr zur Hand, aber ich meine mich an die zeitliche Reihenfolge „Journalisten wissen es, berichten davon, dann Wörns sauer, dann BVB-Granden sauer“ zu erinnern.

    4) Naja, keiner von uns weiß, was Klinsmann so gesagt hat. Hätte er mir jetzt (wenn ich Wörns wäre) etwas gesagt wie „Ich setze auf Stammspieler“ usw. dann hätte ich das wohl auch angesichts der hohlen Worte, denen keine Taten folgen, auch Gesabbel genannt.
    Nichtsdestotrotz war das nicht gerade diplomatisch und sehr kontraproduktiv – auch wenn es verständlich war.


  3. (3) Kommentar von dogfood @ 27. Februar 2006, 16:57 Uhr

    Zu 3.)
    Am Donnerstag (23.3.) sind die Nominierungen veröffentlicht worden.

    Am Mittwoch (22.3.) um 14h12 schreibt der KIKCKER (http://kicker.de/content/news/artikel.asp?keyword=w%F6rns&keyword2=w%F6rns&letter=&mxres=25&folder=2100&object=328326&liga=1&saison=2005%2F06&spieltag=23&keyword=w%F6rns), dass bei Marwijk am Vormittag oder Mittag das Handy geklingelt hat und er von Klinsmann über die Nichtnominierung informiert worden ist.

    Von Klinsmann.

    Nicht von Wörns.

    Da darf man dann den Herrn Zorc fragen, wie es um die BVB-interne Kommunikation bestellt ist, wenn er so etwas nicht vom Trainer, sondern von Journalisten erfährt.

    Übrigens hat Löw am Tag vorher in einem Interview mit dem Tagesspiegel (Erscheinungsdatum Mi) klar gemacht, was das Problem mit Wörns war:

    „Es gab mit ihm eine klare Aussprache. Wir haben von Beginn an klar gemacht, dass wir sehr auf Charaktereigenschaften der Spieler achten – auf Seriosität, Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit, Toleranz und Respekt. Intern sind wir immer bereit, über alles zu reden. Wir fordern das sogar von unseren Spielern. Aber eine der Regeln ist: Man äußert sich nicht öffentlich negativ über einen Mitspieler, über den DFB oder über Entscheidungen der Trainer. Von Christian Wörns sind ein paar despektierliche Äußerungen gegen Robert Huth gekommen. Wir haben ihm gesagt, dass er keine Qualifizierung von Spielern vorzunehmen hat. Das machen die Trainer.“
    (http://archiv.tagesspiegel.de/archiv/22.02.2006/2368373.asp)

    Die Bemerkung von Löw haben ihren Ursprung in weiteren Schüßen von Wörns gegen Huth und Sinkiewicz beim gemeinsamen Lehrgang Ende Januar (siehe WELT: http://www.welt.de/data/2006/01/31/838907.html). Trotz bereits erteilter gelber Karte im Oktober.

    Das macht deutlich, warum Löw & Klinsmann Wörns auch gegen Italien noch mal eine Runde aussetzen lassen wollten.


  4. (4) Kommentar von Jens @ 27. Februar 2006, 20:07 Uhr

    Hmm… das wäre natürlich was, wenn BvM vor Wörns informiert worden wäre.


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