Pottcast – Podcasting beim Pottblog?
Also ich glaube nicht, dass ich so schnell ein Podcaster werde. Ich habe so eben mal testweise eine Art „Podcast-Kommentar“ versucht aufzunehmen. Das ist gar nicht so leicht wie man sich das vorstellt.
Einfach munter drauf los reden mag ja vielleicht im normalen Gespräch gehen, aber ich hatte ja keine Lust auf stoiber’sche Spracheskapaden und habe mich daher dazu entschlossen, mir vorher detailliert zu überlegen was ich sage. Kommentare nach dem Motto „Das solltest Du immer“ dürfen übrigens ruhig unterbleiben. ;)
Also schrieb ich mir das ganze kurz im Wordpad von Windows XP vor und formatierte die Schrift recht groß, so dass ich quasi eine Art „Teleprompter“ hatte.
Dann suchte ich erst einmal eine vernünftige Software. Unter vernünftige Software verstehe ich übrigens nicht Software, wo nach 40 Sekunden Aufnahme ein blödes Fenster auftaucht, die Aufnahme unterbricht und mir sagt ich solle die Software jetzt aber mal eben für US$ 30,- registrieren. Auch halte ich nicht viel von Software, wo man nur mit der registrierten Version abspeichern kann. Ich denke so kann man eine Software nicht vernünftig testen.
Daraufhin entschloss ich mich zu Windows-Bordmitteln zu greifen, denn einen Audiorecorder führt Windows ja mindestens seit Windows 3.1 im Repertoire mit. Seitdem hat der sich wohl auch nicht mehr geändert… er zeichnet weiterhin nur das Windows-Format WAV(E) auf, welches sich als sehr speicherhungrig erweist. Auch gibt es eine maximale Dauer von 60 Sekunden pro Aufnahme. Die kann man jedoch (wie weiland bei Windows 3.1) umgehen, in dem man einfach die Geschwindigkeit um 100 % reduziert. Schon hat man 120 Sekunden Zeit. Das ganze kann man natürlich öfters wiederholen… :)
Nachdem ich mir durch ein paar Mausclicks also eine WAVE-Datei erstellt hatte, die ausreichend groß war, begann dann das Sprechen. Wobei ich da dann erst mal meine Mikrofoneinstellung vom Headset ändern mußte, da da irgendwas nicht richtig eingestellt war. Dann klappte es endlich und ich verstand auch erstmalig was von meiner eigenen Aufnahme.
Gibt es eigentlich einen Fachbegriff dafür, dass einem die eigene Stimme als Aufnahme absolut nicht gefällt? Ich weiß, dass ich über diesen Effekt mal mit jemanden vom Radio gesprochen habe, aber ich weiß nicht wie man das nennt.
Danach habe ich dann ungefähr fünf Anläufe gebraucht um den ganzen Text einigermaßen vernünftig zu sprechen, dabei hielt ich mich natürlich nicht zu 100 % an meine „Teleprompter“-Vorlage und verhaspelte mich anfangs das eine oder andere Mal.
Irgendwann war es dann fertig, eine WAVE-Datei von 12,2 MB. Als MP3 dann doch komfortabel auf 2,22MB zusammengeschrumpft.
… und jetzt habe ich einen höllischen Respekt vor allen Podcastern – das ist ja richtig aufwändig, was man da machen muss!
Und wo ist „er Pottcast“ nun zum Anhören :-)?
Fürs Aufnehmen, Schneiden und in mp3 Umwandeln kann ich die Freeware Audacity empfehlen. Eigentlich ist sie erst mal nur für Wav Bearbeitung gedacht, aber mit einem kleinen Plugin kann man auch mp3 bearbeiten bzw. als mp3 exportieren. Headset aufsetzen, im Programm auf Aufnahme drücken, aufnehmen, eventuell noch ein bisschen verstärken. Fertig!
Soviel zur technischen Seite. Was den Inhalt und Form und Sprechen eines Podcasts angeht, kann ich dir allerdings nicht weiterhelfen. Ich schreibe aber auch eh lieber, als dass ich rede, also ist da für mich eh keine Alternative.
Es ist alles eine Frage der Software (und des Rechners :-)
Unter Mac OS X mit Garageband 3 geht das ziemlich streßfrei.
@liljan98:
Naja, das war ja nur ein Kommentar auf einen richtigen Podcast-Beitrag. Da würde es IMHO nicht passen, wenn ich den hier bringen würde.
@tboley:
Ja, für so was scheint ein Mac vielleicht wirklich besser zu sein.
http://www.notizblogg.de/dublin/?p=26
Stöckchen weitergeben, oder so ähnlich…
Mensch!! Danke! Das klingt ja super, ich hab mich echt gefreut. Ich werde einen Auszug spielen nächstes Mal, ok? :-)
Vielen Dank auch für die Tipps!
Gruß,
Annabell
Das WAVE-Format ist überigens kein windowseigenes Format, sondern ein OS-übergreifende Standartformat für Audiodateien. Windowsspezifisch ist .wma und .wmv.
Aber Podcasts sind grundsätzlich spannend. Vielleicht kannst Du Dich ja mal durchringen einen richtigen Beitrag zu veröffentlichen. Bloß, mit dem Aufwand, den Du oben beschrieben hast, kann das Audiobloggen wohl nicht das normale Schreiben ersetzen. Wo bliebe denn da die Spontanietät? Da ist man ja mit einem Beitrag den halben Tag beschäftigt…
@Valentin: Greife ich noch auf, wahrscheinlich nachher oder morgen…
@Annabell: Bitte sehr! Freut mich, wenn es Dir gefällt. Hoffentlich kann man das auch guten Gewissens abspielen.
@Oliver: Ach so. Ich kannte es halt nur von Windows 3.x an und dachte mir, da es – ähnlich wie Bitmap – keinerlei Kompression aufweist, das es typisch Microsoft wäre.
Eventuell ringe ich mich mal durch – auch wenn ich diesen „Iih klingt meine Stimme doof“-Effekt nicht toll finde.
Als ich weiland mein (erstes und wahrscheinlich auch vorerst letztes) Videocast erstellt habe, machte ich ähnliche Erfahrungen. OK: Die technische Seite war mit Mac-Bordmitteln kein Thema, aber das inhaltliche… da saß ich gut eine Dreiviertelstunde dran, wenn ich mich nicht falsch erinnere. Für grob eine Minute Video, wohlgemerkt: http://www.haimb.de/jc/wp/2005/12/16/pimp-my-blog/
Klar: „Ãœbung macht den Meister“. Ein solcher ist übrigens Kilian, der in seinem Podcast immer wieder Interessantes aus Japan erzählt, wo er inzwischen seit einigen Jahren lebt: http://podkost.com/
@JC: Zustimmung… die Technikprobleme waren eher sekundär ggü. den Textproblemen (klare und deutliche Aussprache, kein Verhaspeln usw.usf.) :)
Hi, hauch schon gesehen?
http://liebkindchen.blogg.de/eintrag.php?id=2
Echt geil!