Aral – alles super?
Inzwischen bekommt man ja als Kunde überall irgendwie in den Genuss von irgendwelchen „Kundenbindungsprogrammen“:
Kundenkarten wie Payback, Happy Digits oder ähnliches oder spezielle Aktionen lassen einen manchmal vermuten, dass man doof wäre, wenn man ganz normal etwas kauft, ohne irgendeine Kundenkarte, einen Aktionsgutschein oder ähnliches an der Kasse vorzulegen.
Wenn man selber noch nicht dieses Gefühl hat, dann hat man es spätestens dann, wenn man die Frage der Kassiererin
„Haben Sie eine Kundenkarte?“
negativ beantwortet und einen mitleidigen Blick von ihr erhält.
Nicht nur um das zu vermeiden benutze ich hemmungslos solche Kundenkarten, Aktionsgutscheine, Sammelhefte und bin dadurch natürlich für die Konsumforscher gut zu durchleuchten. Noch nicht gut genug – wenn ich alleine überlege wieviele Super-Handy-Angebote („Sparen Sie bis zu 600 Euro!“) ich erhalte, würde ich den diversen Firmen am liebsten schon sagen „Isch ‚abe bereits ein Handy!“.
Aber in diesem Beitrag soll es nicht um für mich irrelevante Handywerbung gehen – sondern um meinen Spritverbrauch und damit verbundene Punkte (oder auch nicht – wie sich zeigen wird:
Aufgrund meiner täglichen Touren zur Arbeit und zurück habe ich einen enormen Spritverbrauch und den Durst meiner (im Sommer) mobilen Sauna stille ich zumeist bei Aral. Was einfach daran liegt, dass mindestens eine Aral-Station sehr günstig auf dem Weg zur Arbeit zu erreichen ist und auch schon zu den Zeiten auf hat, zu denen ich unterwegs bin.
Seit geraumer Zeit bietet Aral Sammelhefte an, mit denen man pro getankte 10 Liter einen Sammelpunkt erhält. Hat man 40 Punkte kann man mehr oder weniger sinnvolle Prämien gegen eine gewisse Zuzahlung erhalten. So stapeln sich inzwischen hier die Rucksäcke, Taschen und Trolleys, die man bei den vergangenen Aral-Aktionen erhalten konnte.
Die aktuelle Sammelaktion sollte zum 31. Dezember 2005 enden, damit am 1. Januar 2006 eine neue Aktion beginnen kann, bei der man (statt wie bisher) die alten Sammelpunkte nicht mehr nutzen kann.
Aufgrund des Wissens um die neue Aktion tankte ich – auf dem Rückweg von Silvester – an einer ganz anderen Station am 1. Januar 2006 fast 50 Liter (mit einem anderen Auto) – und wollte das ganze mit meiner MasterCard bezahlen, da man bei der Zahlung hiermit die doppelte Menge an „Fussis“ (anscheinend der Aral-Begriff für Fussball-Sammelpunkte) erhält. Doch das sollte ein ganz besonderer Akt werden:
Situation: Gerade ca. 50 Liter für ca. 50 Euro getankt, noch die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung unterm Arm geklemmt und zur Kasse gegangen. Vor mir drei Kunden, wobei die erste anscheinend gerade via Karte ihre Tankladung bezahlen will und die beiden Kunden zwischen uns die Tankstelle anscheinend nur als Ersatzsupermarkt/-kiosk (Kunde 1: eine Tüte Chips und ein Liter Milch, Kunde 2: eine große Dose Bier) nutzen.
Doch je länger ich in der Schlange stehe umso weniger passiert. Zumindestens an der Kasse. Nach und nach wurde es nämlich immer voller – was wohl daran lag, dass es einfach nicht voran ging. Dies lag einfach daran, dass anscheinend der Kassen-PC abgestürzt war. Die Servicekraft rotierte, drückte Knöpfe und versuchte quasi alles um den PC wieder zum Leben zu bringen. Es gelang ihr auch (was eindrucksvoll auf dem Display, auf dem sonst nur die zu zahlende Summe angezeigt wird) den PC neu zu starten – nur dass er quasi sofort wieder abstürzte, nachdem die Karte (ec-Karte? Kreditkarte?) der Kundin ins Lesegerät gesteckt wurde.
Auch die zweite (unbesetzte) Kasse stürzte ähnlich eindrucksvoll ab, als die Servicekraft alternativ es hier probierte. Da die Schlange der Kunden inzwischen fast schon bis zur Tankstellentür reichte, fragte die Servicekraft die Kundin, ob sie nicht ggf. die Summe in bar bezahlen könne, da ja die Kartenzahlung nicht gehen würde. Die Kundin blickte kurz in ihr Portemonnaie, stellte fest, dass es wohl nicht ausreicht, murmelte etwas von „ich muss eben meinen Freund im Wagen fahren“ und ward vorerst nicht mehr gesehen.
So konnten endlich die beiden Kunden mit der Chipstüte und der Milch bzw. der Bierdose zahlen und dann kam ich beinahe dran. Denn in diesem Augenblick kam Kundin 1 mit wedelnden Geldscheinen in der Hand und konnte ihre ausstehende Summe in bar bezahlen.
Ich: „Ich habe Säule 4 und diese Zeitung hier. ICH habe jedoch das Geld nicht in bar passend.“
Servicekraft: „Das ist doch nicht mein Problem, wenn Sie die 57,89 Euro nicht in bar zahlen können!“Ich: „Doch, wenn sie keine Karten lesen können, dann ist das doch nicht meine Schuld.“
Servicekraft: „Ja, aber … aber es ging doch nur bei der einen Kundin nicht. Wir können das gerne mit ihrer Karte probieren.“Ich: „Bitte, hier“ – ich reichte ihr meine MasterCard, die sie ritsch-ratsch durch den Scanner führte und – es klappte.
Servicekraft: „Hier bitte unterschreiben…“Ich unterschrieb und fragte: „Haben Sie auch die neuen Fussball-Sammelpunkte von Aral?“
Servicekraft: „Nein, die gibt es noch nicht, die alte Sammelaktion ist seit gestern zu Ende, die neue mit den Fußballsachen gibt es erst zum neuen Jahr.“Ich: „Ja, wir haben den 1. Januar 2006. Laut aral.de müßte es die ab heute geben.“
Servicekraft: „Nein, nein, wir haben ja heute Sonntag, die wird es dann frühestens ab Montag geben.“
Angesichts der Schlange hinter mir, verzichtete ich auf eine weitere Diskussion und ging.
Am liebsten hätte ich der Servicekraft noch ein paar Fragen gestellt:
1.) Woher soll ich bitte wissen, dass ihre – gegenüber Kundin 1 – sinngemäß geäußerte Aussage „Kartenzahlungen gehen wohl komplett nicht, sie sehen ja die PCs stürzen da immer ab, muss wohl am neuen Jahr liegen. Können Sie das eventuell bar bezahlen?“ nicht für mich gilt?
2.) Sie behauptete, dass die alte Aktion vorbei wäre (zum 31.12.2005) und die neue erst noch (am 02.01.2006) beginnen würde). Warum soll denn gerade am 01.01.2006 gar keine Aktion gelten?
Vor allem wenn auf der Aral-Website als Aktionsbeginn der 01.01.2006 genannt wird – und den Aral-Leuten sicherlich bewußt ist, dass dies 1.) ein Sonntag und 2.) sogar noch ein Feiertag ist… so ein Datum kommt ja nicht überraschend auf die Leute zu.
Stattdessen nutzte ich das Kontaktformular von aral.de in Bezug auf Frage 2) und bekam inzwischen folgende Antwort:
„Es tut uns Leid, dass Sie an der genannten Station keine Fussis bekommen haben. Sie haben natürlich Recht: Die Aktion startet ab dem 01.01.2006.
Gerne schicken wir Ihnen die entgangenen Fussis per Post.“
Sowas nenne ich dann Service!
Das mit der Kartenzahlung kommt mir bekannt vor *ggg* Das ist mir mit meiner EC-Karte auch passiert und da war die Tanke auch voll. Nur bei mir ging gar nix mehr.. alle beiden Kassen tot *ggg*
Hat 15 Minuten gedauert bis das System wieder ging – Ist echt ne scheiß Sache vorallem für die Servicekraft (ich spreche aus eigener Haut, denn als ich an ner Tanke gejobbt hatte, war mir auch die Kasse bei der Kartenzahlung angestürzt und da war die Bude auch voll *g*)
Komisch an meiner Tanke gibt es noch keine neuen „Punkte“!
Hab ja nix dagegen, dass das mal nicht funktioniert – aber dann sollte man nicht die Kunden anmeckern.
Stimmt.. ich war immer freundlich auch in stressigen Situationen wie diesen, denn schließlich können die Kunden nix dafür sondern die Technik. Bei mir lag es z.B. daran, dass die Leitungen zur Abrechnungszentrale überlastet war und da kann es schon passieren, dass sich das Terminal aufhängt.