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Jens Matheuszik — 9. Dezember 2005, 18:19 Uhr

Glück im Unglück – geplatzter Reifen!


Der kaputte Reifen
Da fahre ich nichtsahnend nach Hause – froh ausnahmsweise mal endlich sehr früh zu Hause zu sein. Doch ca. 150 m vor der Auffahrt zur A 43 gibt es plötzlich ein hässliches Geräusch und schlagartig merke ich, dass irgendwas nicht normal ist.

Der Reifen vorne links ist kaputt gegangen – wie man am obigen Bild sieht. Statt auf die Autobahn zu fahren, fuhr ich – mit Warnblinklicht – noch wenige Meter weiter um abbiegen und endlich halten zu können. Dort konnte ich mir dann den Schaden direkt anschauen. Na super – vor allem wo der Wagen erst vor kurzem die Winterreifen neu aufgezogen bekommen hat (siehe hier).

Bevor ich dann das ganze kurz fotografierte, überlegte ich natürlich, was nun zu tun ist. Natürlich muss der Reifen gewechselt werden – bloß wie, wogegen und vor allem von wem. Ich habe bisher erst einmal in meinem Leben Reifen gewechselt und ich bin ehrlich: Diese Erfahrung muss sich nicht wiederholen…

Als erstes schaute ich in der Bedienungsanleitung des Wagens, wo denn überhaupt ein Ersatzreifen ist – denn bisher ist der mir nicht untergekommen. Es sah für mich so aus, als ob der Ersatzreifen im Kofferraum ist und zwar unter der Matte.

Da ich über meine KFZ-Versicherung einen Schutzbrief habe, rief ich dann erstmal dort an. Wobei ich erstmal die Telefonauskunft anrief, denn natürlich hatte ich die Nummer meiner Versicherung nicht im Handy. Dann sprach ich mit dem dortigen Call Center (gekürzte, aber sinngemäße Wiedergabe):

Ich: „Guten Tag, ich habe ein Problem mit meinem Wagen. Ich habe einen geplatzten Reifen und kann jetzt nicht weiterfahren. Der müßte wohl nur gewechselt werden – nur: das traue ich mir jetzt nicht wirklich zu. Das regeln Sie doch auch über den Schutzbrief zu meiner Versicherung, oder?“
Versicherung: „Nun, Sie können momentan nicht weiterfahren. Demnach ist das ein Fall für uns.“

Ich: „Wunderbar!“
Versicherung: „Haben Sie denn einen Reservereifen an Bord?“

Ich: „Ehm… ich denke schon. Laut Anleitung ja. Ich habe den jedoch bisher noch nie gesehen.“
Versicherung: „Fahren Sie einen Smart?“

Ich: „Nein, nein, keinen Smart.“
Versicherung: „Ja dann haben Sie normalerweise auch einen Reservereifen. Nur beim Smart gibt es das nicht. Das ich wichtig, denn wenn der Servicewagen kommt, muss man keinen Ersatzreifen mitbringen.“

Dann erklärte ich noch kurz wo ich stehe und dann hieß es, dass in ca. 30 Minuten jemand vorbeischaut aber vorher noch mal mich auf dem Handy anruft. Dieser Anruf folgte auch kurze Zeit später. Leider war die Kommunikation etwas „getrübt“, da irgendwer fast im Funkloch war. Dennoch war es mir möglich a) den Namen des Unternehmens zu erfahren und b) meine Position zu nennen.

Dann begann das Warten…

Der ADAC-Wagen
Ungefähr 40 Minuten später näherte sich dann ein gelber Abschleppwagen mit dem beruhigenden ADAC-Schriftzug. Zwar kein“echter“ gelber Engel, sondern nur ein Unternehmen, welches auch vom ADAC beauftragt wird, aber das ist ja egal.
Doch der Fahrer sah mich anscheinend nicht und wäre weiter gefahren, wenn ihn die rote Ampel nicht dran gehindert hätte (sagte ich schon, dass ich kurz hinter einer Kreuzung stand?). Ich schnell hin, sprach ihn an und irgendwie war die Reaktion nicht die erwartete. Sinngemäß lief das so ab:

Ich: „Hallo! Ich steh da vorne mit meinem platten Reifen.“
ADAC-Mensch (sein Gesicht sagte sowas wie „persönliches Pech“ aus): „Und? Haben Sie denn keinen Ersatzreifen?“

Ich: „Doch, laut Anleitung schon. Ja, aber ich weiß nicht so wirklich wie das am besten geht.“
ADAC-Mensch: „Dann hätten Sie mal besser in der Fahrschule aufpassen müssen!“

Abgesehen davon, dass ich mir recht sicher bin, dass ich das nie in der Fahrschule hatte, frage ich mich gerade, ob es der Sinn von solchen Unternehmen sein kann, dass jeder der so eine Panne hat, das selber erledigt! Abgesehen davon, dass der Tonfall schon recht unverschämt war… doch es ging noch weiter:

Ich: „Nein, das hatte ich damals nicht in der Fahrschule, das habe ich bisher erst einmal im Leben gemacht. Aber Sie können das sicherlich besser als ich.“
ADAC-Mensch: „Sind Sie denn überhaupt ADAC-Mitglied?“

Ich: „Eh… ich hab sie doch über den Schutzbrief der Versicherung rufen lassen! Habe ich etwa nicht mit ihnen telefoniert?“
ADAC-Mensch: „Nein. Ich fahr zu einem ganz anderen Einsatz. Aber warten Sie mal… [ins Mikrofon] Zentrale! Gibt es hier noch einen weiteren Einsatz wegen einer Reifenpanne? … Nein … Gut. [Zu mir] Dann muss das ein anderes Unternehmen sein, was Sie gerufen haben.

Und weg war er – inzwischen war die Ampel auf Grün umgesprungen… und ich mußte weiter warten. Das komische war noch, dass das vom ADAC beauftragte Unternehmen ungefähr so hieß, wie ich es am Handy verstanden hatte. Nur anscheinend war es das doch nicht…

Und weiter ging es mit dem Warten…

Der nächste Abschleppwagen
Nach weiterem Warten (und Frösteln) kam dann ein anderer Abschleppwagen – und das war dann auch der richtige. Endlich… nach einer kurzen Umparkaktion (schließlich stand ich recht nahe an einem Kreuzungsbereich), die übrigens recht schwergängig von sich ging, konnte es an das Wechseln des Reifen gehen.
Doch erstmal mußte der Reservereifen gesucht holt werden. Meine anfängliche Vermutung, dass er sich im Kofferraum befindet, erwies sich als falsch. Er war unter dem Kofferraum. Und wenn ich mir überlege wie lange der Fahrer des Abschleppwagens (mit seinen ganzen Werkzeugen) brauchte, um den daraus zu holen, bin ich mir sicher, dass ich das nie geschafft hätte.

Dann war er endlich draußen – siehe hier. Und nach wenigen Minuten war es dann geschafft! Der Ersatzreifen war drauf, nachdem ich noch ein wenig mitgeholfen habe (kurz den – nicht wirklich leichten! – Wagen angehoben). Bevor es dann an die Formalitäten ging, bot er mir selbstgebackene Plätzchen an und warnte mich, dass ich mit diesem Reifen maximal 80 km/h fahren darf. Außerdem sollte ich den Reifen so schnell wie möglich wechseln lassen.

Ich: „Ich fahr jetzt zu meinem Reifenhändler durch Gerthe nach Castrop-Rauxel. Da kann man fast froh sein, wenn man 40 km/h fahren kann!“

Beim Reifenhändler
Ja, es ist der Reifenhändler, wo ich erst vor zwei Wochen unter anderem diesen Reifen aufgezogen bekommen habe… aber leider gibt es den Reifentyp erst am Dienstag, so dass ich mit dem Ersatzreifen noch bis nach Hause fahren mußte. Für das Wochenende muß ich dann wohl ein „sponsored by daddy“- bzw. „sponsored by mummy“-Mobil nehmen.

Glück im Unglück
Wenn ich mir das ganze so vor Augen führe, ist das zwar alles irgendwie ärgerlich. Aber da habe ich noch wirklich Glück gehabt. Das ganze hätte auch auf der Autobahn bei deutlich höherer Geschwindigkeit passieren können. Wer weiß, was dann gewesen wäre?


7 Kommentare »

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  1. (1) Kommentar von liljan98 @ 9. Dezember 2005, 20:53 Uhr

    Und ich dachte immer alle Männer haben so ein „Reifen -Wechsel“ Gen, mit dem so was gar keine Probleme bereitet *g* Falls es dich beruhigt, ich kenne im direkten Umfeld mindestens zwei, die auch den ADAC gerufen hätten und sich nicht selbst dran gewagt hätten. Und wenn man sich vorstellt, was mit einem nciht richtig montierten oder festgezogenen Reifen alles passieren kann, ist das ja auch besser so.

    Und ich hab so was in der Fahrschule auch NIE gelernt. Aber vielleicht ist das heutezutage anders. Bei mir ist das schon eine Weile her :-)


  2. (2) Kommentar von Oliver J. @ 10. Dezember 2005, 09:16 Uhr

    Mir ist kürzlich etwas ähnliches passiert. Nur war mein Reifen bis auf die Karkasse heruntergefahren. Da fehlte dann wirklich nicht mehr viel. Ich hab ihn dann zusammen mit einen Freund gewechselt (so viel zum Thema: Gen-zum-Reifen-wechseln, der Wagen wäre uns noch fast abgestürzt ;-) ).

    War denn der geplatze Reifen neu oder runderneuert? Oder hat man vielleicht einen runderneuerten als neu verkauft? Jedenfalls sollte der Händler schon zwei neue springen lassen.


  3. (3) Kommentar von Jens - methodsworld.de @ 10. Dezember 2005, 14:50 Uhr

    Man da haste ja echt Glück gehabt, dass da nix schlimmeres passiert ist!

    Bei jedem Fahrzeughersteller ist der Reifen woanders angebracht z.B. bei unseren Auto liegt der Ersatzreifen unter dem Fahrzeug in einer speziellen Vorrichtung und ich wüsste auch net wie man den Reifen da rausbekommt *g* Im Handbuch gibt es dafür alleine 4 Seiten ;-)


  4. (4) Kommentar von Thomas Vogt @ 11. Dezember 2005, 14:41 Uhr

    Ich weiss jetzt nicht ob es an einer genetischen Veranlagung liegt oder meinem Dipl.Ing. vor dem Namen, aber ich wechsle meine Reifen immer selbst.

    Der Schaden sieht für mich so aus, wie wenn der Reifen an etwas im Radkasten gestreift hätte und deshalb geplatzt ist. Bei der Montage des neuen Reifens solltest du unbeding nachschauen lassen, ob da nichts am Feserbein absteht oder sonst etwas am Innenkotflügel nicht i.O. ist.


  5. (5) Kommentar von Jens @ 11. Dezember 2005, 16:33 Uhr

    @Oliver:
    Nein, der war schon zwei Jahre alt und wurde dort im Sommer aufbewahrt. Ist also schon ein älteres Modell.

    @Thomas:
    Feserbein? Was ist das?


  6. (6) Kommentar von Thomas Vogt @ 11. Dezember 2005, 16:55 Uhr

    Sch***-Notebook-Tastatur ;)
    Gemeint ist das Federbein, also Stossdämpfer und Feder als Teil der Aufhängung.


  7. (7) Kommentar von Lilie @ 16. Dezember 2006, 09:00 Uhr

    Ich hatte neulich auch einen geplatzten Reifen auf der A70. Beim Ãœberholen auf der linken Spur ist der Reifen geplatzt. Totalschaden bei 120 km/h. Irgendein Schlaumeier sagte mir hinterher, dass heute doch fast keine geplatzten Reifen mehr gäbe??? Mein kleiner Wagen war natürlich nicht der neueste….


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