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Jens Matheuszik — 22. Oktober 2005, 20:37 Uhr

Zu bloggende Ereignisse vs. „Reales Leben“


Gefunden habe ich es via liljan98 und dem Shopblogger beim IT Blogger:

Als Blogger beginnen Sie nach einiger Zeit in Textblöcken zu denken. Erlebnisse des Alltages werden innerhalb von Sekundenbruchteilen im Unterbewusstsein als „Bloggable-Events“ (BE) oder „Non-Bloggable Events“ (NBE) eingestuft und bewertet. Tritt ein BE ein, rückt die Erinnerung daran ins Bewusstsein und wird dort, ähnlich einem Diamanten in der Schleiftrommel, entgratet, verrundet, dann von Ihnen poliert und schlussendlich in einen samtig roten Vliess aus Text gebettet. Was folgt ist ein Reflex, der Menschen in Ihrer Umwelt an Ihrem Verstand zweifeln lässt. Denn sie hechten wie von einer Tarantel gestochen zum nächst erreichbaren Internetterminal und erden das Verlangen, Ihren BE mit der Welt zu teilen. Erst wenn die Statusmeldungen Ihrer Blogsoftware signalisieren, dass die Pings erfolgreich durchlaufen sind, lässt der innere Druck nach und weicht einer tiefen, entspannten Zufriedenheit.

Ich kann dem nur zustimmen – viele Ereignisse die man so erlebt, da denkt man sich sofort „Das sollte ins Blog!“.

Wobei man sich auch fragen sollte – was gehört eigentlich nicht ins Blog? Natürlich gibt es da einige Themen, die ich im Blog nicht erwähnen würde: Details vom Arbeitsplatz z.B. fallen darunter – das wäre nicht nur unschön, sondern sogar verboten. Auch manche private Erlebnisse schreien nicht unbedingt nach einer Blogerwähnung.

Interessanter und diffiziler wird es, wenn man im Blog Sachen erwähnt, die man auch im „Real Life“ erwähnen sollte – vor allem eher erwähnen sollte:

Unlängst passierte es mir (auf dem Weg zu einem Treffen bei einem Kumpel), dass man mir vorhielt, dass die aktuellen Neuigkeiten von der Umzugsfront (auch wenn sie nicht wirklich aktuell sind…) nur im Blog zu finden sind.
Das gipfelte dann in weitergehenden Scherzen, das demnächst man wohl erst im Pottblog lesen müsste, was es so generell Neues bei mir gibt, das man dort zu erst wichtige Informationen finden würde.

Nun ja, da muß man dann wohl einen vernünftigen Mittelweg finden… wiewohl ich der Meinung war, dass die Meldung hier nicht sooo interessant war, wie die anderen Themen, die man persönlich besprochen hat.


3 Kommentare »

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  1. (1) Kommentar von Andi @ 24. Oktober 2005, 08:06 Uhr

    Geht mir ähnlich wie dir! Wenn ich im Zug sitze, dann überlege ich schon was ich daheim alles bloggen möchte. :)


  2. (2) Kommentar von eule70 @ 25. Oktober 2005, 01:49 Uhr

    Es müssen ja keine Privatgeheimnisse sein.
    Aber so lichtvolle Gedanken, die sonst keiner hören und keiner drucken will, einfach herrlich, dass man die jetzt der Allgemeinheit hinwerfen kann, und dann haben wenigstens ein bis zwei Menschen sie zur Kenntnis genommen! Und man stellt fest, blöder als andere ist man auch nicht. Dass ich das noch erleben darf! Als ich noch jung und dynamisch war, gab es die Möglichkeit nicht.


  3. (3) Kommentar von Schoggo-TV @ 25. Oktober 2005, 19:27 Uhr

    Stimmt! Ich ertappe mich auch zunehmend dabei, wie ich bei der Beobachtung einer Gegebenheit oder beim Hören bzw. Lesen einer Meldung sofort überlege, wie ich dies mit einem meiner Protagonisten verpacken könnte bzw. muß, damit eine Story daraus werden könnte. Frei nach Schopenhauer: „Die Welt als Blog und Vorstellung.“


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