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Jens Matheuszik — 1. September 2005, 16:53 Uhr

Ursula von der Leyen beim Wahlcheck 05


Ursula von der LeyenGestern abend gab es in der ARD zur besten Sendezeit (direkt nach dem Brennpunkt zu den Ereignissen in den Südstaaten der USA) die Sendung Wahlcheck 05 (moderiert von Frank Plasberg), bei der es um die Themen Gesundheit und Rente ging.

Zwei Themen die mich alleine schon auch aus beruflichen Gründen interessieren.

Zum ersten Mal in meinem Leben habe ich dabei Ursula von der Leyen im Fernsehen gesehen gehört. Und ganz ehrlich: Die Frau könnte mir auch als Lotto-Glücksbotin erzählen, dass ich den Lotto-Jackpot gewonnen habe – ich will es nicht hören! Die Stimme von Frau Leyen dringt so sehr durchs Mark, dass man gar nicht mehr auf die Inhalte achten mag, sondern sich lieber die Ohren zuhalten möchte. Das ist Frau von der Leyen gegenüber persönlich unfair und sie kann ja auch nichts dafür – aber ich vermute, dass ihr passabler Ruf als Ärztin auch daher rührt: So eine Ärztin möchte man als Patient nicht lange hören müssen… da wird man von alleine gesund.

Die gestrige Sendung ist jedoch auch noch aus anderen Gründen erwähnenswert. Mittels des Real Live Streams bzw. als Podcast kann man sich das ganze noch nachträglich anschauen, nicht nur um die Stimme von Frau von der Leyen zu hören, sondern auch um zu erleben, wie eine Krista Sager beinahe beleidigt die Runde verlassen hätte (weil sie nicht dran kam), wie sich anscheinend CDU und CSU immer noch zoffen müssen und wie man Mitleid mit Ulla Schmidt bekommen konnte.

Letzteres geschah nachdem ein Arzt im Publikum – der als Experte eingeladen war – statt auf die Fragen des Moderators zu antworten eine Brandrede gegen alles und jeden hielt und sich dabei so sehr in Rage redete, dass man ihm wahrscheinlich kurz darauf den Ton abgedreht hatte. Auf die Aussage des Moderators, dass der Herr Doktor (bekommt man von so einem Auftritt nicht eigentlich Bluthochdruck?) doch nach dem Ende der Sendung mit der Ministerin Schmidt diskutieren und einen Kamillentee trinken könne, reagierte diese laut hörbar mit einem lapidaren „lieber nicht“. In dem Augenblick haben ihr sicherlich alle Gäste innerlich zugestimmt.

Ansonsten war es noch sehr amüsant zu erleben, wie CDU und CSU sich anscheinend indirekt immer wieder zofften und die Unterschiede unterstrichen. Natürlich klar auch von den anderen Diskussionsteilnehmern unterstützt, denn dass der Gesundheitskompromiss zwischen CDU und CSU nicht eine wirkliche inhaltliche Einigung darstellt, weiß ja inzwischen fast jeder.

Am Ende ging es dann aber auch noch um die Rente: Der CSU-Vertreter (Typ: Li-La-Laune-Bär – ich hielt ihn erst für Peter-Harry Carstensen) verkündete seine Position dazu (nachdem vorher vor allem die Konzepte der PDS zerrissen worden sind) und der Moderator wollte abmoderieren. Doch das konnte Ursula von der Leyen nicht auf sich sitzen lassen: Sie wollte auch noch reden! Der Moderator erwiderte darauf, dass doch ihr „schwesterlicher Parteifreund“ was gesagt hätte, worauf sie mit spitzer Stimme sinngemäß erwiderte: „Das war aber die CSU, ich bin hier von der CDU!“

Insgesamt gesehen eine sehr interessante Sendung!


3 Kommentare »

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  1. (1) Kommentar von Maik @ 2. September 2005, 07:49 Uhr

    Ich hätte mir die Sendung gerne angsehen. Ich hatte die auch eingeschaltet und hab noch die Begrüßung der Gäste mitbekommen. Allerdings kam das so spät und ich bin dann halt nach der Begrüßung eingeschlafen *g*


  2. (2) Kommentar von Sven Wallmann @ 2. September 2005, 09:22 Uhr

    Diese Frau von der Leyen braucht diese durchdringende Stimme, um bei ihren sieben Zwergen, pardon, Kindern für Ruhe und Ordnung zu sorgen.
    Ich weiß nicht, ob man es sich wünschen sollte, mit ihr verheiratet zu sein.
    Aber im Vergleich mit Ulla Schmidt und den anderen imponiert sie mir noch am meisten, sowohl menschlich als auch politisch.
    Der traue ich auch zu, dass sie sofort wieder Fuß fassen würde im außerpolitischen Leben. Manche Politiker und Politikerinnen haben ihr Geld doch noch nie außerhalb des Politikbetriebes verdient. Mir fallen da auf Anhieb Andrea Nahles und Niels Annen ein.


  3. (3) Kommentar von Jens @ 2. September 2005, 13:34 Uhr

    @Sven:

    Oder aber Philipp Mißfelder (siehe hier und hier).


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