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Jens Matheuszik — 19. Juni 2005, 18:28 Uhr

Krankheitstage sollen auf den Urlaub angerechnet werden


Die Financial Times Deutschland berichtet heute, dass die Krankheitstage von Arbeitnehmern auf den Urlaubsanspruch angerechnet werden sollen:

Durch diese Maßnahme will der Verband erreichen, dass die Arbeitskosten gesenkt werden. Verbandspräsident Otto Kentzler bezeichnete eine solche Regelung am Wochenende im Nachrichtenmagazin „Focus“ als „absolutes Muss“. […] Es sei jedoch nicht an eine Anrechnung im Verhältnis eins zu eins gedacht. Im bayerischen Manteltarifvertrag für Konditoren sei bereits vorgesehen, für je fünf Krankheitstage einen Urlaubstag zu streichen mit einem maximalen Urlaubsverlust von drei Tagen pro Jahr.

Ein Blick auf den Kalender bestätigt mir, dass wir heute nicht den 1. April haben. Umso erschreckender, dass das anscheinend ernst gemeint ist.

Natürlich haben wir in Deutschland nicht die geringsten Arbeitskosten, aber gerade bei der Entgeltfortzahlung im Krankheitsfall zu rütteln halte ich für sehr falsch. Abgesehen davon – Regierungen die sowas durchsetzen wollen werden gerne abgewählt (siehe 1998).

Ich könnte es ja noch fast nachvollziehen, wenn wir jetzt in Deutschland exorbitant hohe Krankenstände hätten – aber das genaue Gegenteil ist der Fall! Die Krankenzahlen sind auf einem historischen Tiefstand, wie auch der Handwerkspräsident hier, hier, hier usw. nachlesen kann.

Die Konsequenzen die sich aus dem Vorschlag des Handwerkspräsidenten ergeben würden wären klar: Noch mehr Arbeitnehmer kommen krank zur Arbeit, stecken ggf. Kollegen an (Grippeerkrankungen) und verschleppen ihre Krankheit so, dass sie im Endeffekt länger krank sind, als wenn sie sich einfach mal zu Hause auskurieren.


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